Meta FAIR stellt drei neue Entwicklungen vor, die Robotern ein besseres Tastgefühl ermöglichen sollen. Die Technologien sollen bereits 2024 für Forschende verfügbar sein.
Die wichtigste Neuerung ist Meta Digit 360, ein künstlicher Fingersensor mit mehr als 18 Sensorfunktionen. Laut Meta kann der Sensor kleinste Kräfte ab einem Millinewton erfassen und verfügt über ein spezielles optisches System mit mehr als 8 Millionen Messpunkten.
"Digit 360 übertrifft bisherige Sensoren deutlich bei der Erkennung minimaler räumlicher Details", heißt es in der Ankündigung von Meta. Der Sensor sei mit einem KI-Beschleuniger ausgestattet, der Informationen direkt verarbeiten kann - ähnlich wie das periphere Nervensystem bei Menschen und Tieren.
Universeller Encoder für verschiedene Sensoren
Die zweite Neuentwicklung ist Meta Sparsh, der erste universelle Encoder für visuelle taktile Sensoren. Nach Angaben von Meta wurde Sparsh mit mehr als 460.000 taktilen Bildern trainiert und nutzt selbstüberwachtes Lernen, um ohne spezielle Anpassung mit verschiedenen Sensortypen zu funktionieren.
"Sparsh übertrifft aufgaben- und sensorspezifische Modelle um durchschnittlich 95 Prozent in unseren Benchmarks", so Meta. Das System soll als vortrainierte Grundlage für weitere Entwicklungen in der Robotik dienen.
Die dritte Komponente ist Meta Digit Plexus, eine standardisierte Plattform zur Integration verschiedener taktiler Sensoren in einer Roboterhand. Das System ermöglicht laut Meta die nahtlose Erfassung und Analyse von Daten über ein einziges Kabel.
Aus dem Labor in die Forschung
Meta hat Partnerschaften mit GelSight Inc und Wonik Robotics geschlossen, um die Technologien zu kommerzialisieren. GelSight Inc wird Digit 360 herstellen und vertreiben, während Wonik Robotics eine neue Roboterhand mit integrierter Digit-Plexus-Technologie entwickelt.
Beide Produkte sollen 2024 auf den Markt kommen. Forschende können sich bereits jetzt für einen frühen Zugang bewerben. Meta stellt außerdem den Code und die Designs aller drei Entwicklungen der Forschungsgemeinschaft zur Verfügung.
Das Fundamental AI Research (FAIR) Team des Unternehmens will so die Entwicklung von KI-Systemen vorantreiben, die physisch mit ihrer Umgebung interagieren können. Die Technologien könnten in Bereichen wie Gesundheitswesen und Fertigung eingesetzt werden, wo Maschinen komplexe feinmotorische Aufgaben ausführen müssen. Zudem könnten sie in virtuellen Welten Objekte fühlbar machen, etwa eine Jacke in einem Online-Shop.