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Mit "Copilot Appearance" testet Microsoft eine neue visuelle Funktion für seinen KI-Assistenten. Der Prototyp bringt animierte Mimik und Gestik in die Sprachinteraktion – vorerst für wenige Nutzer.

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Microsoft experimentiert mit "Copilot Appearance", einer neuen Funktion, die dem KI-Assistenten Copilot visuelle Ausdrucksformen verleiht. Das Feature ist derzeit nur für ausgewählte Nutzer in den USA, Großbritannien und Kanada verfügbar.

Die Funktion erweitert Copilots Voice-Modus um animierte Reaktionen: Der Assistent kann nun mit Lächeln, Nicken und anderen Gesten auf Spracheingaben reagieren. Laut Microsoft handelt es sich um ein "Experiment, das eine neue, visuelle Art der Unterhaltung mit Copilot ermöglicht, mit Echtzeit-Ausdrücken, Stimme und Konversationsgedächtnis".

Video: Microsoft

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Nutzer der Testgruppe können die Funktion über copilot.microsoft.com aktivieren: Im Voice-Modus über das Mikrofon-Symbol die Einstellungen öffnen und "Appearance" einschalten. Fehlt diese Option, gehört man nicht zur Testgruppe. Die Funktion lässt sich jederzeit wieder deaktivieren.

Microsoft bezeichnet "Copilot Appearance" als "frühen Prototypen" und nutzt die bestehende synthetische Sprachtechnologie des Unternehmens. Das Feature ist derzeit nur für Privatnutzer mit persönlichem Microsoft-Konto verfügbar. Konkrete Pläne zur breiteren Einführung nennt Microsoft nicht.

Von Clippy zu Copilot

Die visuelle Darstellung erinnert an Microsofts frühere Experimente mit anthropomorphen Assistenten – allen voran die berüchtigte Büroklammer Clippy aus den späten 90er-Jahren. Während Clippy damals für seine aufdringliche Art kritisiert wurde, setzt Microsoft nun auf subtilere visuelle Hinweise und Reaktionen.

Der Wandel spiegelt sich auch in der Branche wider. Mustafa Suleyman, CEO of AI bei Microsoft, kommentiert auf X, wie sich die Prioritäten verändert haben: Früher sei es darum gegangen, "gute iOS-Apps auf 3G zu bauen", heute gehe es darum, "LLMs Persönlichkeiten zu geben".

Interessanterweise sind bei Microsoft nicht alle von menschenähnlichen KI-Eigenschaften überzeugt. CEO Satya Nadella sagte im vergangenen Jahr: "Ich mag es nicht, KI zu anthropomorphisieren." Er beschrieb KI als Werkzeug und warnte davor, ihre "Intelligenz" mit menschlicher Intelligenz zu vergleichen.

Empfehlung

Die neue Copilot-Funktion zeigt dennoch, wohin die Reise geht: KI soll nicht nur funktional sein, sondern auch emotional ansprechend wirken. Dabei glaubt Suleyman trotz aller Befürchtungen über eine Flut KI-generierter Inhalte, dass "Kreativität die wahre Währung bleiben wird". Menschlicher Einfallsreichtum, Stil und Handwerk würden "mehr zählen, nicht weniger".

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Zusammenfassung
  • Microsoft testet mit "Copilot Appearance" eine neue Funktion, die dem KI-Assistenten Copilot animierte Mimik und Gestik verleiht. Das Feature ist aktuell nur für ausgewählte Nutzer in den USA, Großbritannien und Kanada verfügbar.
  • Die Funktion erweitert Copilots Sprachausgabe um visuelle Reaktionen wie Lächeln und Nicken und basiert auf Microsofts bestehender synthetischer Sprachtechnologie.
  • Das Experiment erinnert an Microsofts früheren Assistenten Clippy, verfolgt aber einen interaktiveren Ansatz. Laut Microsofts AI-Chef Mustafa Suleyman ist es heute wichtig, KI-Assistenten Persönlichkeit zu verleihen.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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