Microsoft gründet ein Chatbot-Start-up, das den im asiatischen Raum weit verbreiteten Chatbot Xiaoice schneller weiterentwickeln soll.
Seit 2014 bastelt Microsoft am Chatbot Xiaoice mit dem Ziel, eine virtuelle Gesprächspartnerin zu entwickeln, die neben Fragen beantworten auch emotionalen Beistand leisten kann. Verkörpert wird die Sprach- und Text-KI durch ein 18-jähriges Mädchen.
Ein generationsübergreifend lernendes Chatbot-System soll EQ und IQ vereinen und so für Nutzer "mehr wie ein Partner oder eine echte Person sein". Das folgende Video zeigt die sechste Generation (Stand: Juli 2018) des Chatbots mit natürlicher Sprachausgabe im Einsatz. Der Nutzer kann den Chatbot während einer Konversation anrufen, anstatt nur Textnachrichten auszutauschen.
Xiaoice steckt in verschiedenen Produkten: Das Programm ist Chatbot, Sprachassistenz, erstellt eigene Inhalte und das auf 40 Plattformen in fünf Ländern (Stand: 2018).
Die populärste Integration dürfte jene in Chinas digitale Allzweckplattform WeChat sein. Xiaoice berichtet zum Beispiel über das Wetter, liest die Nachrichten vor, erfindet Gedichte oder singt ein Lied.
Microsoft macht Xiaoice zum Unternehmen
In China ist Xiaoice populär, hat Millionen Nutzer laut Microsoft und einige Auftritte im Radio und TV hinter sich. Sie ist mittlerweile unter anderem in Japan (als Rinna) und Indonesien verfügbar. Xiaoices Erfolg dürfte Microsofts Entscheidung gestärkt haben, die im Westen bekannte Sprach-KI Cortana nicht in mehr in China und anderen asiatischen Ländern anzubieten.
Im Xiaoice-Startup will Microsoft jetzt die Entwicklung der Chat-Software und des angeschlossenen Ökosystems beschleunigen. Das Start-up hält die Rechte an den Marken Xiaoice und Rinna und soll die Chatbot-Software zunächst im asiatischen Raum ausbauen.
Die Chatbot-Entwicklung startete 2014 als Nebenprojekt einer Bing-Forschergruppe - Xiaoice bedeutet übersetzt "Little Bing" - und wurde über die Jahre immer umfangreicher. Einige namhafte KI-Fachleute beteiligten sich an der Entwicklung von Xiaoice wie der Informatiker und KI-Forscher bei Microsoft Harry Shum, der jetzt den Vorstandsvorsitz für das Xiaoice-Start-up übernimmt.
Via: Techcrunch; Titelbild: Microsoft