Mistral AI erweitert seinen Chatbot Le Chat um fünf neue Funktionen, darunter einen Recherchemodus, Sprachsteuerung und ein bildbasiertes Bearbeitungstool. Grundlage bilden mehrere spezialisierte Modelle wie Voxtral für Spracheingaben und Magistral für Reasoning.
Im Zentrum des Updates steht der Deep Research Mode, den man bereits von ChatGPT, Google Gemini, Grok oder Claude kennt. Diese Funktion verwandelt Le Chat in einen Rechercheassistenten, der komplexe Fragen in Einzelschritte zerlegt, zahlreiche Quellen durchsucht und daraus einen strukturierten, mit Referenzen versehenen Bericht erstellt.
Wie bei allen Deep-Research-Funktionen üblich, gilt auch hier der Hinweis, dass gerade die ausführlichen Berichte Fehler enthalten können und überprüft werden müssen, speziell die Quellenauswahl. Von Deep Research profitieren insbesondere Expert:innen, die Themen explorativ erschließen wollen.
Sprachmodus mit Voxtral und Bildbearbeitung per Textbefehl
Eine weitere Neuerung ist der "Voice Mode", der auf dem neuen Sprachmodell Voxtral basiert. Er ermöglicht die direkte Steuerung von Le Chat per Spracheingabe. Der Modus ist auf niedrige Latenzzeiten und eine natürliche Sprachverarbeitung ausgelegt. Nutzer:innen sollen etwa beim Gehen Brainstormings durchführen oder Treffen protokollieren können.
Mit dem Reasoning-Modell Magistral, Mistrals Variante von OpenAIs o-Modellen, führt Mistral AI außerdem eine Funktion für Logik ein. Hierfür bietet Le Chat eine Funktion namens "Think Mode", der, so betont es Mistral, speziell für mehrsprachiges Denken ausgelegt sein soll. In Benchmarks blieb Magistral deutlich hinter den US- und China-Modellen zurück.
In Zusammenarbeit mit Black Forest Labs bietet Le Chat nun auch eine Bildbearbeitungsfunktion. Nutzer können generierte Bilder mit einfachen Textanweisungen verändern – etwa Objekte entfernen oder Szenen verändern, ohne dass Charaktere oder Designelemente verloren gehen. Hierfür dürfte Mistral die neuen Kontext-Modelle von Black Forest Labs nutzen.

Ebenfalls neu ist eine Projekt-Funktion. Sie gruppiert zusammengehörige Konversationen, Dateien und Einstellungen in kontextbezogene Arbeitsbereiche. Jedes Projekt speichert automatisch verwendete Tools, erlaubt Datei-Uploads und den Zugriff auf Bibliotheken. Die Funktion eignet sich laut Mistral speziell für langfristige Arbeitsprozesse.
Die neuen Funktionen sind unter chat.mistral.ai und in den mobilen Apps für iOS und Android verfügbar.