Zum Start der GTC 2021 kündigt Nvidias CEO Jensen Huang zahlreiche neue Produkte und Verbesserungen an - aus seiner Küche.
Auch 2021 startet die diesjährige GPU Technology Conference (GTC) von Nvidia mit einer Küchen-Keynote von CEO Jensen Huang. Neben zahlreichen Hardware-Neuerungen gibt Huang Einblicke in die Verbesserungen bestehender Softwareplattformen, kündigt vortrainierte KI-Modelle an und spricht über das autonome Fahren.
Zu Beginn zeigt Huang die zahlreichen Anwendungen der digitalen Ominiverse-Plattform. Eine Open Beta der Plattform läuft seit Dezember 2020. Mit Omniverse bauen Entwickler digitale Welten für unterschiedliche Aufgaben: CGI für die Filmindustrie, VR- und AR-Welten für industrielle Anwendungen, physikalisch korrekte Simulationen, virtuelle Trainingsumgebungen für Roboter und autonome Autos oder eine komplette digitale Kopie eines BMW-Werks, in dem optimale Arbeitsabläufe entworfen und die Integration von Robotern getestet werden können.
Nvidia: Neue und schnellere KI-Hardware
Nvidia kündigt außerdem schnellere Versionen der auf KI-Berechnungen spezialisierten DGX-Systeme an, darunter die 149.000 US-Dollar teure Nvidia DGX Station 320G mit vier A100-GPUs, 320 Gigabyte HBM2e-Speicher mit einer Geschwindigkeit von 8 Terabyte pro Sekunde und einer Leistungsaufnahme von 1.500 Watt.
Neben den DGX-Systemen bringt Nvidia außerdem zwei neue KI-Beschleuniger (A30 mit 24 Gigabyte HBM2-Speicher und A10 mit 24 Gigabyte GDDR6-Speicher), die neue BlueField-3-DPU für Datazentren, die Grace-CPU, die in riesigen KI- und HPC-Supercomputern zum Einsatz kommen soll und eine 5G-taugliche Variante der A100-GPUs.
Diese "EGX Arial 5G"-Karte vereint A100- und Bluefield-Chips und soll schnelle KI-Beschleuniger an die Edge bringen. Die 5G-Unterstützung soll die Kommunikation mit der Cloud auch dort sicherstellen, wo die digitale Infrastruktur keine kabelgebundene Kommunikation erlaubt. Huang nennt etwa Krankenhäuser oder die Landwirtschaft als Zielgruppe. Das EGX-System wird von Google Cloud unterstützt.
Datenschutzkonforme KI-Modelle, Quanten-Beschleuniger und Universal-Chips für autonome Autos
Neben Hardware gibt es von Nvidia neue und verbesserte Software: Megatron ist ein Framework für das Training gigantischer Sprach-KIs wie GPT-3, Carla hilft bei der Medikamentenentwicklung und CuQuantum soll die Entwicklung von Quantencomputern beschleunigen.
Die XR-Plattform CloudXR wird bei Google Cloud, Microsoft Azure und Amazons AWS verfügbar sein und soll VR- und AR-Inhalte mit geringer Latzen auch via 5G direkt in Tech-Brillen streamen. Neu ist die Unterstützung für iOS.
Nvidia bietet außerdem fertig trainierte KI-Modelle an, die von Nutzern feintrainiert und ohne Weitergabe der genutzten Trainingsdaten über die Cloud etwa an andere Niederlassungen transferiert werden können. Zu den fertigen Modellen gehören etwa die Sprachplattform Jarvis, der Empfehlungsalgorithmus Merlin, die Videokonferenzverbesserung Maxine oder die Sicherheits-KI Morpheus für die Serverkommunikation.
Für das autonome Fahren kündigt Nvidia die achte Generation der Hyperion-Plattform an, eine Art Baukasten für selbstfahrende Autos. Hyperion 8 setzt auf den Orin-Chip, der als zentrales Element im autonomen Auto alle Rechenaufgaben übernehmen soll. Orin soll 2022 erscheinen und bietet etwa achtmal mehr Rechenleistung gegenüber dem Vorgänger Xavier.
Für 2024 kündigt Huang bereits den Nachfolger Atlan an, der noch einmal viermal schneller als Orin sein soll. Atlan soll mehr Sensoren mit höheren Auflösungen unterstützen und so autonome Autos robuster machen.
Die Nvidia GTC 2021 läuft bis zum 16. April 2021. Auf der offiziellen Webseite der GTC gibt es eine umfassende Liste aller Sprecher, darunter sind weltweit anerkannte KI-Experten wie Yann LeCun, Geoffrey Hinton, Yoshua Bengio, Francois Chollet oder Jürgen Schmidhuber.
Titelbild: Nvidia