Steht uns dank Künstlicher Intelligenz eine Schwemme an HD-Remakes klassischer Videospiele bevor? Nvidia zeigt anhand von Zelda, wie es gehen könnte.
In China veröffentlichte Nvidia kürzlich eine KI-verbesserte Version von "Zelda: Twilight Princess" für das eigene Gaming-Tablet Shield (ich berichtete).
Ein auf Skalierung trainiertes neuronales Netz berechnete insgesamt 4.400 Texturen des Spiels neu. Die Besonderheit ist, dass nicht einfach die Auflösung der Standard-Texturen aufgeblasen wird, sondern dass sie mit zusätzlichen Details versehen und optisch aufgewertet werden. Das ist genau die Arbeit, die für ein HD-Remake normalerweise Gestalter in mühsamer Handarbeit machen müssten.
Laut Nvidia kann die eigene KI-Rendertechnologie Texturen um den Faktor acht hochrechnen. Zusätzlich kann sie aus einer Texturvorlage verschiedene Variationen erstellen und so mehr Abwechslung ins Spiel bringen. Stilistisch folgt sie dabei den vom Spiel vorgegebenen Texturen.
Ein Vergleichsbild zeigt eindrucksvoll, wie deutlich der grafische Unterschied zwischen der Standard- und der KI-Version von Zelda: Twilight Princess für Nvidia Shield ausfällt.
Dieselbe Szene in Nintendos eigenem HD-Remake für WiiU sieht noch etwas detaillierter aus. Der Unterschied ist aber eher gering. Bei der Ausleuchtung und Farbgebung offenbart sich eine stilistische Veränderung durch die KI.
Das folgende Video zeigt die ersten 20 Spielminuten der KI-Version.
Das zweite Video zeigt die ersten Minuten der Standard-Version für Nvidia Shield.
Nvidia ist nicht allein mit Experimenten zu KI-skalierter Grafik: Hobby-Entwickler demonstrierten zuletzt eindrucksvoll, wie sie mit einem frei verfügbaren GAN-Netzwerk Videospielklassiker wie Morrowind aufhübschen können - und zwar im Alleingang bei überschaubarem Arbeitsaufwand.