Update:
Nvidia veröffentlicht ein Teaser-Video zur RTX 2080 (die Nutzer im Chat des Videos heißen RoyTeX + Mac-20 + Eight Tee), dem voraussichtlich neuem Spitzenmodell für Endverbraucher. Die Karte wird wie vermutet am 20. August auf dem Köln-Event "Geforce Gaming Celebration" vorgestellt.
Ursprünglicher Artikel:
Nvidia stellt neue Grafikkartengeneration mit VR-Anschluss vor
Auf der Siggraph-Fachkonferenz für Computergrafik setzte Nvidia vergangene Nacht den Startpunkt für die nächste Generation Grafikkarte. Die bietet wie vermutet einen Spezialanschluss für Virtual-Reality-Brillen.
Die Architektur von Nvidias nächster Kartengeneration heißt Turing und ist laut Nvidia-Chef Jensen Huang die wichtigste Computergrafik-Innovation der letzten zehn Jahre. Alle neuen Nvidia-Karten werden auf Basis von Turing entwickelt.
Auf der Siggraph stellte Huang die Turing-Karten der Profiserie Quadro vor: RTX 8000, 6000 und 5000. Die theoretische Rechenleistung der schnellsten Karte liegt bei bis zu 16 Teraflops.
Die neue Typenbezeichnung RTX leitet sich aus dem Begriff "Ray Tracing" ab: Das ist eine aufwendige Rendermethode zur Berechnung einzelner Lichtstrahlen und wie sie in die Umgebung fallen. Neu ist Ray Tracing nicht, doch Nvidias Turing-Generation soll erstmals genug Leistung haben, die aufwendigen Lichteffekte in hoher Qualität und Echtzeit darzustellen.
Mit Ray Tracing soll Computergrafik zukünftig noch realistischer wirken (siehe Grafikdemos unten, die mit zwei Quadro-Karten berechnet wurden). Huang bezeichnet Ray Tracing in Echtzeit als "heiligen Gral" der Grafikindustrie, der nun erreichbar sei.
Die dafür notwendige Leistungssteigerung soll unter anderem dank Nvidias "Hybrid Rendering"-Ansatzes erreicht werden, bei dem die Hardware auf neuronale Netze zurückgreift, um das Rendering zu beschleunigen. Die Quadro-RTX-Karten haben auf KI-Berechnungen optimierte Tensor-Prozessoren verbaut.
Zusätzlich sind sie mit sogenannten "RT Cores" ausgerüstet, die Ray-Tracing-Berechnungen im Vergleich zu älteren Grafikkarten oder CPU-Rendering um den Faktor bis zu 30 beschleunigen sollen.
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GPU | Speicher | Speicher NVLink | Ray Tracing | CUDA Cores | Tensor Cores |
Quadro RTX 8000 | 48GB | 96GB | 10 GigaRays/sec | 4,608 | 576 |
Quadro RTX 6000 | 24GB | 48GB | 10 GigaRays/sec | 4,608 | 576 |
Quadro RTX 5000 | 16GB | 32GB | 6 GigaRays/sec | 3,072 | 384 |
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VirtualLink: Kabelstandard für die VR-Branche
Eine gute Nachricht für die VR-Branche: Nvidias Turing-Karten sind mit einer VirtualLink-Verbindung ausgestattet. Der auf USB-Type-C basierte Anschluss wurde speziell für VR-Brillen der nächsten Generation entwickelt.
Zukünftig soll ein einzelnes, dünnes Kabel reichen, um sämtliche Bild- und Bewegungsdaten bei hoher Auflösung und Bildfrequenz zwischen VR-Brille und PC auszutauschen. An der Entwicklung des Kabelstandards beteiligen sich neben Nvidia auch AMD, Microsoft, Oculus, Valve und Microsoft.
Nvidia stellte weiter zwei neue VR-optimierte Renderverfahren "Variable Rate Shading" und "Multi-View Rendering" vor sowie das für Raumklang vorgesehene "VRWorks Audio".
Die Quadro RTX 8000 kostet 10.000 US-Dollar, die 6000er-Karte liegt bei 6.300 US-Dollar und die RTX 5000 bei 2.300 US-Dollar. Erscheinen sollen die Profikarten Ende des dritten oder Anfang des vierten Quartals.
Huangs Siggraph-Ansprache kann hier angesehen werden. Neue Geforce-Grafikkarten für Endverbraucher wird Nvidia voraussichtlich am 20. August ab 18 Uhr auf einer Veranstaltung im Vorfeld der Gamescom vorstellen.