OpenAI lässt Unternehmen und Organisationen in Europa ihre Daten künftig auch in europäischen Rechenzentren speichern. Nach Angaben des Unternehmens gilt dies für ChatGPT Enterprise, ChatGPT Edu und die API-Plattform.
Bei der API-Plattform können Kunden bei neuen Projekten Europa als Region wählen. OpenAI verarbeitet die API-Anfragen dann ohne Datenspeicherung: Anfragen und Antworten werden nicht dauerhaft auf Servern gespeichert. Bestehende Projekte können allerdings nicht nachträglich auf europäische Datenspeicherung umgestellt werden.
Für neue ChatGPT Enterprise und Edu Workspaces bietet OpenAI die Speicherung sämtlicher Kundendaten in Europa an. Dies umfasst Konversationen, hochgeladene Dateien und Inhalte über Text, Bilder und andere Modalitäten.
Verschlüsselung und Datenschutz im Fokus
OpenAI setzt nach eigenen Angaben auf AES-256-Verschlüsselung für gespeicherte Daten und TLS 1.2+ für die Datenübertragung. Das Unternehmen betont, dass Kundendaten standardmäßig nicht zum Training der KI-Modelle verwendet werden.
Die Datenschutzmaßnahmen sollen die Einhaltung der DSGVO und anderer Datenschutzgesetze unterstützen. OpenAI bietet zudem ein Data Processing Addendum (DPA) an, das die Rollen und Verantwortlichkeiten im Rahmen der DSGVO klärt.
Zu den europäischen Kunden, die bereits mit OpenAI zusammenarbeiten, gehören laut der Firma unter anderem Booking.com, Zalando, Klarna, die Universität Oxford und Spotify. Die Daten bleiben laut OpenAI vertraulich und im Besitz der jeweiligen Organisation.
Mit der Einführung der EU-Datenresidenz tritt OpenAI in direkte Konkurrenz zu Microsoft, das bisher als einziger Anbieter OpenAI-Modelle über den eigenen Azure OpenAI-Dienst direkt in der EU vertreibt. Microsoft bietet jedoch zusätzlicih viele andere KI-Modelle an, darunter die des OpenAI-Konkurrenten Deepseek; OpenAI beschränkt sich auf die eigenen Angebote.
Auch andere große Cloud-Anbieter ermöglichen den Betrieb von KI-Modellen in der EU. Unter anderem stellen AWS und Google Cloud jeweils exklusiv ihre eigenen KI-Modelle sowie die Claude-Modelle von Anthropic zur Verfügung. Daneben gibt es verschiedene kleinere Hosting-Anbieter, die den Betrieb von KI-Modellen in der EU ermöglichen, allerdings bislang ohne Zugang zu den großen und teilweise exklusiven US-Modellen.