KI und Gesellschaft

OpenAI CEO Sam Altman befürchtet sehr schnelle KI-Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Matthias Bastian

Bill Gates (Screenshot bei YouTube)

In einem von Bill Gates moderierten Podcast gibt Sam Altman, CEO von OpenAI, einen Ausblick auf die Zukunft der KI und die Entwicklung von OpenAI.

In den nächsten fünf Jahren erwartet Altman ein besseres Verständnis der Funktionsweise großer KI-Modelle. Dieses Verständnis werde sowohl die Effizienz des Trainings als auch die Genauigkeit der KI-Technologie erheblich verbessern, was sich auch positiv auf die Kosten auswirken werde.

Bei GPT-3 habe OpenAI die Kosten im Laufe der Zeit um den Faktor 40 reduzieren können. Bei 3.5 sei es derzeit ein Faktor zehn. Auch bei GPT-4 könnten die Kosten weiter gesenkt werden.

Die Kostenreduktionskurve sei "viel besser" als bei Morre’s Law, so Altman, der davon ausgeht, langfristig die "Kosten für Intelligenz auf Null" bringen zu können, mit deutlich kleineren, fähigeren Modellen. OpenAI sei auf dem besten Weg, dieses Versprechen einzulösen, so Altman. Gerüchteweise arbeitet OpenAI derzeit verstärkt an der Effizienz neuer KI-Modelle.

Für die nächsten zwei Jahre prognostiziert Altman die Erreichung von Meilensteinen in den Bereichen logisches Denken, Zuverlässigkeit, Anpassung, Personalisierung und der Fähigkeit der KI, persönliche Daten zur Verbesserung der Nutzererfahrung zu nutzen. Personalisierte Chatbots und Assistenten treibt OpenAI mit GPTs voran.

Auch die Rückkehr von OpenAI in die Robotik hält Altman für möglich, auch wenn die eigene Forschung in diesem Bereich verfrüht gewesen sei. OpenAI hatte seine eigene Robotikforschung im Sommer 2021 eingestellt.

Die Auswirkungen der KI auf den Arbeitsmarkt sollen schnell eintreten

Bill Gates äußerte sich besorgt über ein Szenario, in dem KI so gut wird, dass sie menschliche Arbeitsplätze ersetzen und die soziale Ordnung stören könnte.

Altman teilte diese Bedenken, zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Menschheit sich anpassen und "neue Wege zur Erfüllung" finden werde.

"Jede technologische Revolution hat sich beschleunigt, und diese wird bei Weitem die schnellste sein. Das ist der Teil, den ich potenziell etwas beängstigend finde: die Geschwindigkeit, mit der sich die Gesellschaft anpassen muss und mit der sich der Arbeitsmarkt verändern wird", sagt Altman. Das größte Potenzial sieht Altman derzeit in den Bereichen Programmierung, Gesundheit und Bildung.

Die Konkurrenzsituation in der KI-Technologie beschreibt Altman als "nervig, motivierend und unterhaltsam" und hebt hier die Rolle von Microsoft als wichtigen Partner von OpenAI hervor. Die Partnerschaft habe die Forschung und Produktentwicklung von OpenAI maßgeblich unterstützt.

Auch wegen Microsoft als Partner konnte sich das mit circa 500 Mitarbeitenden "winzige" OpenAI gegenüber der Konkurrenz behaupten. Das Durchschnittsalter von OpenAI liegt laut Altman zwischen 30 und 50.

Trotz der Turbulenzen nach seiner Entlassung und Wiedereinstellung sei das Team noch nie so produktiv und optimistisch gewesen wie heute, so Altman. Der Konflikt sei ein Moment des Wachstums für das Unternehmen gewesen und habe es motiviert, noch besser zu werden und sich auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten.

Die ganze Episode gibt es im Podcast "Unconfuse me" von Bill Gates.

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