OpenAI-CEO Sam Altman gesteht Fehler in der Open-Source-Strategie von OpenAI ein und kündigt an, dass der Vorsprung des Unternehmens bei KI-Modellen in Zukunft geringer ausfallen wird.
Bei einer Frage-Antwort-Runde bei Reddit schreibt Altman, dass sein Unternehmen seiner Ansicht nach bei der Open-Source-Strategie "auf der falschen Seite der Geschichte" stehe. Nach seinen Angaben wird intern bereits über einen neuen Ansatz diskutiert, wobei nicht alle Mitarbeitenden seine Sichtweise teilen. Das Thema habe derzeit keine Priorität.
Gleichzeitig dämpft Altman die Erwartungen an die künftige Marktposition von OpenAI. Zwar werde das Unternehmen weiterhin bessere Modelle entwickeln, der Vorsprung werde jedoch geringer ausfallen als in den vergangenen Jahren.
Zu konkreten Entwicklungen äußerte sich der OpenAI-Chef zurückhaltend: Für GPT-5 gebe es noch keinen Zeitplan, die GPT-4o-Serie werde aber mit weiteren Updates fortgesetzt. Laut OpenAI-Produktchef Kevin Weil ist die schon vor rund einem Jahr gezeigte native GPT-4o-Bildgenerierung noch Monate entfernt, steht aber weiter auf dem Entwicklungsplan.
Außerdem plant OpenAI mehr Transparenz bei der Darstellung von Denkprozessen (Chain of Thought) seiner Modelle nach dem Vorbild von Deepseek. Dabei müsse man laut Weil aber einen Kompromiss finden zwischen Nutzerinteressen und dem Schutz vor Wettbewerbern, die diese Informationen zum "Reverse Engineering" nutzen könnten.
Zurück zu den Wurzeln?
OpenAI hatte sich speziell nach der Veröffentlichung von GPT-4 von seiner ursprünglichen Open-Source-Strategie weitgehend distanziert und seitdem nur noch kleinere KI-Projekte wie das Sprache-zu-Text-Modell Whisper als Open Source bereitgestellt.
Als Hauptgrund nannte Altman Sicherheitsbedenken, die die Kluft zwischen kommerzieller Entwicklung und Open Source aus Sicherheitsgründen immer größer werden ließen. Allerdings sprach Altman bereits im Mai 2023 von einem Wettlauf zwischen Closed und Open Source.