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AMD schließt einen langfristigen Liefervertrag mit OpenAI über mehrere Generationen seiner Instinct-Chips. Die Vereinbarung umfasst bis zu sechs Gigawatt Rechenleistung und eine Aktienoption, die OpenAI einen Anteil von bis zu zehn Prozent an AMD sichern könnte.

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Der Chiphersteller AMD kündigt eine umfassende Partnerschaft mit OpenAI an, um dessen künftige KI-Infrastruktur mit eigenen Grafikprozessoren zu versorgen. Das Abkommen, das am 6. Oktober 2025 bekanntgegeben wurde, sieht über mehrere Jahre hinweg die Lieferung von GPUs mit einer kombinierten Leistung von sechs Gigawatt vor. Den Anfang macht ein 1-Gigawatt-Cluster auf Basis der neuen Instinct MI450-Reihe, der in der zweiten Hälfte 2026 in Betrieb gehen soll.

Nach Angaben von AMD umfasst die Vereinbarung eine mehrgenerationale Partnerschaft, die Instinct-GPUs und „rack-scale AI solutions“ abdeckt. Sie basiert auf gemeinsamer Entwicklungsarbeit zwischen beiden Firmen, die bereits mit dem MI300X begann und in kommenden Chip-Serien fortgeführt werden soll.

OpenAI nutzt AMD damit erstmals in großem Maßstab – für AMD bedeutet der Deal einen wichtigen strategischen Schritt gegen den bisherigen Marktführer Nvidia. Das Unternehmen versucht seit Jahren aufzuholen, hatte aber immer wieder mit Software-Problemen und schlechterer Vernetzung zu kämpfen.

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OpenAI erhält Aktienoption über bis zu zehn Prozent

Laut Reuters enthält der Vertrag eine ungewöhnlich weitreichende Gegenleistung: OpenAI erhält ein sogenanntes Warrant, das den Erwerb von bis zu 160 Millionen AMD-Aktien zum Preis von 1 Cent pro Stück erlaubt. Das entspräche rund zehn Prozent des Unternehmens. Voraussetzung für das stufenweise Vesting sind technische Meilensteine – etwa die Inbetriebnahme des ersten Gigawatt-Clusters – sowie Börsenkursziele bis 600 US-Dollar pro Aktie.

Mit aktuell rund 1,62 Milliarden ausstehenden Aktien ist AMD an der Börse mit etwa 267 Milliarden US-Dollar bewertet. Der Aktienkurs stieg nach Bekanntgabe der Partnerschaft im vorbörslichen Handel um mehr als 23 Prozent.

Laut AMD-Mitteilung werden zudem technische und kommerzielle Ziele gemeinsam definiert, um die Software-Integration und die zukünftige Produkt-Roadmap abzustimmen.

Konkurrenz und parallele Chipstrategien

Laut Reuters ändere das Abkommen nichts an OpenAIs derzeitigen Plänen zur Compute-Strategie. Das Unternehmen arbeitet weiter mit Nvidia und Broadcom an eigenen Chips und unterhält eine enge Kooperation mit Microsoft. Nvidia hatte im September 2025 eine Investition von bis zu 100 Milliarden US-Dollar in OpenAI angekündigt, inklusive Lieferung von zehn Gigawatt Systemen der kommenden Vera-Rubin-Generation.

Sam Altman kommentierte nach Bekanntgabe der AMD-Partnerschaft, die Vereinbarung sei „zusätzlich zu unserer Zusammenarbeit mit Nvidia“, und man plane, „die Nvidia-Käufe weiter zu erhöhen“. Die Welt brauche „viel mehr Rechenkapazität“, so Altman. Damit bestätigt der OpenAI-Chef, dass sein Unternehmen auf mehrere Hardware-Lieferanten setzt, um den wachsenden Bedarf an Rechenressourcen für künftige KI-Modelle abzusichern.

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Zusammenfassung
  • AMD hat einen langfristigen Liefervertrag mit OpenAI über mehrere Generationen seiner Instinct-Chips abgeschlossen, der bis zu sechs Gigawatt Rechenleistung umfasst. Der erste 1-Gigawatt-Cluster auf Basis der Instinct MI450-Reihe soll in der zweiten Hälfte 2026 in Betrieb gehen.
  • OpenAI erhält laut Reuters eine Aktienoption, die den Erwerb von bis zu 160 Millionen AMD-Aktien zum Preis von 1 Cent pro Stück erlaubt – das entspräche rund zehn Prozent des Unternehmens. Die stufenweise Gewährung ist an technische Meilensteine und Börsenkursziele bis 600 US-Dollar pro Aktie gekoppelt.
  • Die Vereinbarung ändert nichts an OpenAIs parallelen Chipstrategien: Das Unternehmen arbeitet weiter mit Nvidia und Broadcom an eigenen Chips und unterhält eine enge Kooperation mit Microsoft. Nvidia hatte im September 2025 eine Investition von bis zu 100 Milliarden US-Dollar in OpenAI angekündigt inklusive Lieferung von zehn Gigawatt Systemen.
Quellen
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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