OpenAI will sich in eine gewinnorientierte Firma umwandeln – doch in Kalifornien formiert sich Widerstand. Im Notfall erwägt das Unternehmen laut einem Bericht einen Standortwechsel.
OpenAI sieht sich zunehmendem politischen Widerstand gegen seine geplante Umstrukturierung ausgesetzt. Laut einem Bericht des Wall Street Journal diskutieren Führungskräfte des Unternehmens intern einen möglichen Wegzug aus Kalifornien, sollte der Staat regulatorische Hürden für die Umwandlung in ein gewinnorientiertes Unternehmen errichten. Ein Sprecher von OpenAI dementierte jedoch, dass ein solcher Schritt konkret geplant sei.
OpenAI wurde 2015 als gemeinnützige Organisation gegründet, schuf später jedoch eine gewinnorientierte Tochtergesellschaft, um Milliardeninvestitionen, unter anderem von Microsoft, einsammeln zu können. Nun plant das Unternehmen eine umfassende Umstrukturierung, bei der eine neue gewinnorientierte Firma im Zentrum stehen soll. Diese Struktur ist Voraussetzung für eine zugesagte Finanzierung in Höhe von 19 Milliarden US-Dollar.
Politischer Widerstand gegen For-Profit-Pläne
In Kalifornien regt sich jedoch politischer Widerstand. Mehrere große Stiftungen, gemeinnützige Organisationen und Gewerkschaften haben sich zusammengeschlossen, um die Pläne zu blockieren. Einige davon geht OpenAI bereits rechtlich an. Sie fordern vom kalifornischen Generalstaatsanwalt, sicherzustellen, dass die neue Struktur nicht gegen das Wohltätigkeitsrecht des Bundesstaates verstößt. Auch in Delaware prüfen Behörden die rechtliche Lage. Beide Generalstaatsanwälte hätten die Macht, Klagen einzureichen oder Auflagen für eine Umstrukturierung zu verhängen.
Die Investoren von OpenAI bestehen darauf, Anteile an der künftigen gewinnorientierten Firma zu erhalten. Sollte die Umstrukturierung scheitern, könnten sie sich zurückziehen – mit gravierenden Folgen für OpenAIs Pläne zum Bau neuer Rechenzentren und zur Weiterentwicklung seiner KI-Modelle.
Im Mai hatte OpenAI eine zentrale Konzession gemacht: Die gemeinnützige Organisation soll die Kontrolle über die neue Firma behalten. Laut dem Bericht galt dies intern als Rückschlag für CEO Sam Altman und seine Investoren, wurde aber als erforderlich angesehen, um den zunehmenden Widerstand abzuschwächen.