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OpenAI hat Verträge über etwa eine Billion Dollar für Rechenleistung abgeschlossen – ohne aktuell auch nur ansatzweise das Kapital zu haben, um diese zu finanzieren.

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"OpenAI ist in keiner Position, irgendwelche dieser Verpflichtungen einzugehen", sagt Gil Luria, Analyst bei DA Davidson, gegenüber der Financial Times. Das Unternehmen könnte dieses Jahr rund 10 Milliarden Dollar Verlust machen. Die Deals mit Nvidia, AMD, Oracle und CoreWeave würden OpenAI Zugang zu mehr als 20 Gigawatt Rechenkapazität verschaffen – das entspricht etwa 20 Atomreaktoren. Jedes Gigawatt KI-Rechenkapazität kostet nach Schätzungen von OpenAI-Führungskräften etwa 50 Milliarden Dollar.

CEO Sam Altman sagte am Montag, profitabel zu werden sei "nicht unter meinen Top-10-Sorgen". Die Vereinbarungen beinhalten zirkuläre Finanzierungsstrukturen: Nvidia will 100 Milliarden Dollar in OpenAI investieren – Geld, das OpenAI dann nutzen kann, um Nvidias Chips zu kaufen. AMD gibt OpenAI Optionsscheine, die es berechtigen, bis zu 10 Prozent des Unternehmens für nur einen Cent pro Aktie zu erwerben.

Die Deals haben den Partnern allerdings bereits massive Kursgewinne beschert: Oracles Marktwert stieg nach Bekanntgabe um 244 Milliarden Dollar, AMD legte am Montag um 24 Prozent zu.

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OpenAI wurde "ohne Kostendisziplin geboren"

Ein Silicon-Valley-Investor warnt in der Financial Times: "Das Unternehmen ist in einem weitaus kapitalintensiveren Geschäft als Google oder Microsoft es je waren und wurde ohne Kostendisziplin geboren."

Amazon-Gründer Jeff Bezos und Oracle-Gründer Larry Ellison hätten "erst nach Beinahe-Bankrotten" drastisch Kosten gesenkt. OpenAI hat bisher rund 47 Milliarden Dollar an Venture Capital aufgenommen und bereitet sich darauf vor, Dutzende Milliarden Dollar an Schulden aufzunehmen.

Die zirkulären Finanzierungsstrukturen erinnern an frühere Technologieblasen. Ratingagentur Moody's äußerte Bedenken über Oracles Abhängigkeit von OpenAIs unbewiesen Weg zur Profitabilität. OpenAI erwirtschaftet derzeit etwa 12 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr – ein Bruchteil der eingegangenen Verpflichtungen. Die Partner und Investoren setzen darauf, dass OpenAI seine Nutzerbasis dramatisch ausbauen und neue Produkte erfolgreich monetarisieren kann.

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Zusammenfassung
  • OpenAI hat Verträge im Umfang von etwa einer Billion Dollar für Rechenleistung mit Partnern wie Nvidia, AMD, Oracle und CoreWeave abgeschlossen, obwohl das Unternehmen aktuell weder das nötige Kapital noch einen nachgewiesenen Weg zur Profitabilität hat.
  • Die Vereinbarungen beinhalten zirkuläre Finanzierungsstrukturen, bei denen Investitionen der Partner wie Nvidia direkt wieder in deren eigene Produkte fließen; AMD räumt OpenAI zudem Aktienoptionen zu einem symbolischen Preis ein.
  • Analysten und Investoren äußern Kritik an der fehlenden Kostendisziplin und der enormen Kapitalintensität des Geschäftsmodells, während OpenAI bislang nur rund 12 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr erzielt – deutlich weniger als zur Deckung der Verpflichtungen nötig wäre.
Quellen
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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