Das ChatGPT-Unternehmen treibt die Entwicklung eines eigenen KI-Chips voran. Ziel ist es, die Abhängigkeit von Nvidia zu reduzieren. Die Massenproduktion soll 2026 bei TSMC starten.
Laut einem exklusiven Reuters-Bericht steht OpenAI kurz vor der Finalisierung des Designs seines ersten eigenen KI-Chips. Das Unternehmen plant, das Design in den kommenden Monaten an den taiwanesischen Chiphersteller TSMC zur Fertigung zu übergeben. Der erste Fertigungsversuch dürfte mehrere Monate dauern.
Der Chip soll in TSMCs modernster 3-Nanometer-Technologie gefertigt werden. Laut Reuters liegt OpenAI damit im Zeitplan für das ambitionierte Ziel, 2026 mit der Massenproduktion zu beginnen.
Strategischer Schachzug gegen Nvidia-Abhängigkeit
Die Entwicklung wird von einem 40-köpfigen Team unter der Leitung von Richard Ho vorangetrieben, der zuvor Googles KI-Chip-Programm um die TPU-Reihe mitverantwortete. Laut den Quellen arbeitet OpenAI dabei eng mit Broadcom zusammen, entsprechende Berichte gab es schon früher. Der Chip soll sowohl für das Training als auch den Betrieb von KI-Modellen geeignet sein, wird aber voraussichtlich zunächst nur begrenzt eingesetzt.
Das Team von 40 Entwicklern ist aber im Vergleich zu den KI-Chip-Programmen von Google oder Amazon relativ klein. Für ein umfassendes Chip-Programm wären laut Branchenexperten Hunderte von Ingenieuren nötig.
Nach Informationen von Reuters sieht OpenAI den Chip allerdings vor allem als strategisches Instrument, um die Verhandlungsposition gegenüber anderen Chip-Lieferanten zu stärken. Nvidia dominiert den Markt für KI-Chips derzeit deutlich, trotz jahrelanger Bemühungen anderer Tech-Giganten wie Amazon, Microsoft und Meta eigene Hardware zu produzieren.
Der Bedarf an KI-Chips wächst rasant: Amazon, Meta und Microsoft wollen dutzende Milliarden Dollar in KI-Infrastruktur investieren. OpenAI selbst beteiligt sich am 500-Milliarden-Dollar schweren Stargate-Infrastrukturprogramm.