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Die renommierte KI-Forscherin Fei-Fei Li hat 230 Millionen Dollar für ihr neues Startup World Labs eingesammelt. Das Unternehmen will KI-Modelle entwickeln, die die dreidimensionale Welt verstehen können.

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Die als "Patin der KI" bekannte Informatikerin Fei-Fei Li hat ein neues Startup namens World Labs gegründet, das sich auf die Entwicklung von KI mit "räumlicher Intelligenz" konzentriert. Wie Reuters berichtet, konnte das Unternehmen in einer ersten Finanzierungsrunde 230 Millionen Dollar einsammeln.

Zu den Hauptinvestoren gehören die Risikokapitalfirmen Andreessen Horowitz, New Enterprise Associates und Radical Ventures. Auch die Technologiekonzerne AMD, Intel und Nvidia beteiligten sich über ihre Investmentsparten an der Finanzierung.

World Labs will KI-Modelle entwickeln, die in der Lage sind, die Funktionsweise der dreidimensionalen physischen Welt zu verstehen. Li erklärte gegenüber Reuters: "Die Bilder und Videos, die Sie bisher aus generativen KI-Modellen gesehen haben, vermitteln Ihnen nicht genug von dem Gesamteindruck, wie eine 3D-Welt aufgebaut ist."

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Das in San Francisco ansässige Startup mit 20 Mitarbeitern plant, sogenannte "große Weltmodelle" oder "LWMs" zu trainieren. Diese sollen auf der gleichen Transformer-Architektur basieren, die auch dem ChatGPT-Chatbot von OpenAI zugrunde liegt. Li betonte jedoch, dass der Transformer nicht das "Ein und Alles" ihrer Modelle sein werde.

Spatial Intelligence als Kreislauf in der Natur

"Spatial Intelligence" oder räumliche Intelligenz bezieht sich laut Fei-Fei Li auf die Fähigkeit von KI-Systemen, die Funktionsweise der dreidimensionalen physischen Welt zu verstehen und darüber zu schlussfolgern. In einem TED-Vortrag erläuterte Li dieses Konzept anhand eines Beispiels: Ein Bild zeigt eine Katze, die mit ihrer Pfote ein Glas zum Rand eines Tisches schiebt. Das menschliche Gehirn kann in Sekundenbruchteilen die Geometrie des Glases, seine Position im dreidimensionalen Raum und seine Beziehung zum Tisch, zur Katze und allem anderen erfassen, dann vorhersagen, was passieren wird, und entsprechend handeln.

Li betont, dass die Natur einen "tugendhaften Kreislauf des Sehens und Handelns" geschaffen hat, der von räumlicher Intelligenz angetrieben wird. Ihr Labor an der Stanford University arbeitet daran, Computern beizubringen, "wie man in der 3D-Welt handelt". Ein Beispiel dafür ist die Verwendung eines großen Sprachmodells, um einen Roboterarm dazu zu bringen, auf verbale Anweisungen hin Aufgaben wie das Öffnen einer Tür oder das Zubereiten eines Sandwiches auszuführen. Li sieht in der räumlichen Intelligenz einen Schlüssel zur Verbesserung der Schlussfolgerungsfähigkeiten von KI-Systemen.

Fei-Fei Li bleibt weiter in Stanford

Li gilt als Pionierin im Bereich der künstlichen Intelligenz. Sie entwickelte ImageNet, einen umfangreichen Bilddatensatz, der eine neue Generation von Computervision-Technologien ermöglichte. Von 2017 bis 2018 leitete sie die KI-Abteilung von Google Cloud.

Neben ihrer Tätigkeit bei World Labs wird Li weiterhin am Human-Centered AI Institute der Stanford University arbeiten. Das Institut konzentriert sich darauf, KI-Technologien zu entwickeln, die "die menschlichen Lebensbedingungen verbessern".

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Zusammenfassung
  • Fei-Fei Li, bekannte KI-Forscherin, hat das Startup World Labs gegründet und 230 Millionen Dollar Startkapital eingesammelt. Investoren sind unter anderem Andreessen Horowitz, AMD, Intel und Nvidia.
  • World Labs will KI-Modelle entwickeln, die die dreidimensionale Welt verstehen können. Diese "großen Weltmodelle" sollen auf der Transformer-Architektur basieren, die auch ChatGPT nutzt.
  • Li betont die Bedeutung von "räumlicher Intelligenz" für KI-Systeme. Sie wird weiterhin am Human-Centered AI Institute der Stanford University arbeiten, während sie World Labs mit 20 Mitarbeitern in San Francisco leitet.
Quellen
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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