Hugging Face warnt vor einer Zukunft, in der Roboter als undurchschaubare Black Boxes im Besitz weniger Konzerne stehen.
„Ich finde, es ist extrem wichtig für die Zukunft der Robotik, dass sie Open Source ist – und nicht Closed Source, Black Box, [und] konzentriert in den Händen weniger Unternehmen“, sagt Hugging-Face-CEO Clément Delangue im Gespräch mit TechCrunch. „Ich denke, es ist eine ziemlich beängstigende Vorstellung, wenn Millionen von Robotern in den Häusern der Menschen von einem einzigen Unternehmen kontrolliert werden, ohne dass die Nutzer sie wirklich verstehen oder kontrollieren können.“
Mit dem Reachy Mini verfolgt Hugging Face einen anderen Ansatz: Der kompakte Desktop-Roboter ist vollständig quelloffen, modular aufgebaut und richtet sich explizit an eine Community aus Entwickler:innen, Lehrenden und Bastler:innen. Er wird als Bausatz verkauft, ist 28 cm hoch, wiegt 1,5 Kilogramm und kann direkt am Schreibtisch verwendet werden. Die Programmierung erfolgt in Python; Support für JavaScript und Scratch ist angekündigt.
Zwei Versionen sind verfügbar: Die Lite-Variante kostet 299 US-Dollar, benötigt einen externen Rechner und ist kabelgebunden. Die Wireless-Version für 449 US-Dollar enthält ein Raspberry Pi 5, WLAN, Akku und zusätzliche Sensorik, darunter einen Beschleunigungsmesser und vier statt zwei Mikrofone.
Hugging Face investiert in Roboter-Plattformen
Technisch bietet der Reachy Mini unter anderem eine Weitwinkelkamera, Lautsprecher, motorisierte Kopf- und Körperbewegung und zwei animierte Antennen. Zum Start sind über 15 Verhaltensmodule vorinstalliert, die über den Hugging Face Hub erweitert werden können. Ziel ist es, dass Nutzer eigene Roboterfunktionen entwickeln, teilen und weiterverarbeiten.
Der Reachy Mini ist Teil einer größeren Open-Source-Strategie der Plattform, zu der auch die Übernahme von Pollen Robotics und das LeRobot-Projekt gehören.