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Ein KI-Bot von Sony könnte weniger talentierte Gamer oder Vielzocker entlasten.

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Künstliche Intelligenz wird immer besser in Videospielen: Klassische Atari-Games, die für die selbstlaufendenden Programme früher eine große Hürde darstellten, konnte eine Deepmind-KI im letzten Jahr souverän und besser als der Mensch absolvieren.

Andere gundlegende Durchbrüche im Spielebereich sind beispielsweise Deepminds Alphastar oder OpenAIs Five, die menschliche Profispieler in komplexen Strategie-Games deutlich besiegen können. Diese Fortschritte passierten in den letzten Jahren mit dem Aufschwung von Deep Learning.

Während die Entwickler dieser KIs Gaming als Brückenaufgabe nutzen hin zu nützlichen, alltäglichen Anwendungsszenarien, denkt Sony über eine Gaming-KI nach, die um des Spielens willen spielt: Sie soll die Steuerung virtueller Charaktere übernehmen, wenn der Mensch beispielsweise gerade eine Pause einlegt.

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KI lernt Spielverhalten - und simuliert es

In einem Ende 2020 eingereichten und kürzlich publizierten Patent beschreibt Sony die Funktion des KI-Bots: Er soll den Spieler während des Spiels beobachten und dessen typisches Spielverhalten lernen. Der Bot soll sich "organisch weiterentwickeln", während sich die Spieleumgebung verändert, schreibt Sony.

Auf dieser Beobachtungsbasis generiert die KI dann Handlungsprofile, die den menschlichen Spieler simulieren können. Die KI soll mehrere Profile pro Spieler anlegen können, beispielsweise für ein eher mechanisches oder strategisches Vorgehen.

Der Spieler hat dann die Möglichkeit, in bestimmten Spielsituationen die Kontrolle an die KI zu übergeben. Was zunächst nach einer beknackten Idee klingt, schließlich ist der Sinn eines Spiels ja, dass man selbst am Controller sitzt und Spaß dabei hat, könnte sich in der Praxis doch in einigen Anwendungsszenarien als nützlich erweisen.

Warum sollte Sony Videospiele automatisieren?

Beispielsweise könnten Spieler während einer Pause in Multiplayer-Spielen ihren Bot übernehmen lassen, der auf ihrem Level weiterzockt - die Mitspieler müssten nicht warten. Das Spiel würde außerdem nicht durch eine KI mit übermenschlichen Fähigkeiten verzerrt, wie es beispielsweise bei einem Experiment mit einer mit Deep Learning trainierten Gran Turismo KI der Fall war.

Vorstellbar ist auch, dass sich Spieler ihre KI-Profile untereinander teilen. So könnte der KI-Bot eines erfahrenen Spielers einem weniger talentierten Zocker bei einer schwierigen Stelle helfen. Auch Spiele mit Kooperationsmodus könnten dann unabhängig vom zweiten Spieler, aber dennoch mit dessen Spielstil, weitergespielt werden. Ebenso könnte ein KI-Bot gut repetitive Aufgaben erledigen, wie sie in manchen Videospielen vorkommen.

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Wer sich jetzt sorgt, dass Sony KI-Pfuscherei Tür und Tor öffnet und menschliches Spieltalent abwertet: Der Playstation-Konzern denkt auch über Systeme nach, die sichtbar machen, wann Mensch und wann KI spielt oder gespielt hat.

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Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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