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Die Trump-Regierung verlangt in einem fragwürdigen Deal einen Anteil an den Einnahmen aus dem China-Geschäft von Nvidia und AMD. 

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Nvidia und AMD haben sich mit der US-Regierung auf eine ungewöhnliche Vereinbarung geeinigt: Sie zahlen künftig 15 Prozent ihrer Umsätze aus dem Verkauf bestimmter KI-Chips in China an den amerikanischen Staat. Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen und einen US-Regierungsbeamten. Die Zahlungen gelten als Bedingung für die kürzlich erteilten Exportlizenzen für den chinesischen Markt.

Demnach betrifft die Regelung bei Nvidia den speziell für China entwickelten H20-Chip, bei AMD den MI308. Beide Chips sind abgespeckte Varianten leistungsfähiger KI-Beschleuniger, die unter den bestehenden Exportkontrollen eigentlich nicht nach China geliefert werden dürfen.

Die Genehmigungen wurden laut Bericht zwei Tage nach einem Treffen zwischen Nvidia-CEO Jensen Huang und Donald Trump im Weißen Haus erteilt. Der Deal ist laut Exportkontrollexperten ohne Beispiel: "Kein US-Unternehmen hat je einen Teil seiner Umsätze für Exportlizenzen abgeführt", heißt es in der FT. Ob er überhaupt legal ist, ist umstritten.

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Sicherheitsbedenken ignoriert

In Washington wird der Deal kontrovers diskutiert: In einem offenen Brief an Handelsminister Howard Lutnick forderten kürlich 20 Sicherheitsexperten, darunter Matt Pottinger (ehemaliger Vizeberater für Nationale Sicherheit), die Regierung auf, keine H20-Lizenzen auszustellen. Der Chip sei ein "mächtiger Beschleuniger für Chinas KI-Fähigkeiten an der technologischen Grenze" und werde letztlich dem chinesischen Militär zugutekommen.

Nvidia weist diese Darstellung als "fehlgeleitet" zurück und betont, dass der H20 nicht für militärische Zwecke geeignet sei.

Die Einigung fällt in eine Phase intensiver Handelsgespräche zwischen den USA und China. Trump strebt ein Gipfeltreffen mit Xi Jinping an. Um Peking nicht zu verärgern, wurde das Handelsministerium laut Financial Times angewiesen, neue Exportkontrollen vorerst nicht umzusetzen. China wiederum setzt sich für eine Lockerung der Kontrollen bei High Bandwidth Memory (HBM)-Chips ein – eine Schlüsselkomponente für moderne KI-Systeme.

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Zusammenfassung
  • Nvidia und AMD haben sich mit der US-Regierung darauf geeinigt, 15 Prozent ihrer Umsätze aus dem Verkauf bestimmter KI-Chips in China an den US-Staat abzuführen, um Exportlizenzen für ihre speziell angepassten Chips H20 (Nvidia) und MI308 (AMD) zu erhalten.
  • Die Vereinbarung, die kurz nach einem Treffen zwischen Nvidia-CEO Jensen Huang und Donald Trump zustande kam, ist laut Experten beispiellos und rechtlich umstritten; US-Sicherheitsexperten fordern, keine Lizenzen für den H20-Chip zu vergeben, da er Chinas militärische KI-Fähigkeiten stärken könnte.
  • Die Einigung erfolgt vor dem Hintergrund angespannter Handelsgespräche zwischen den USA und China: Trump will ein Gipfeltreffen mit Xi Jinping, das Handelsministerium setzt vorerst keine neuen Exportkontrollen um, und China drängt auf Lockerungen bei High Bandwidth Memory-Chips, die für KI-Systeme zentral sind.
Quellen
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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