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Eine geplante US-Regierungsverordnung soll Tech-Konzerne dazu zwingen, ihre KI-Systeme von politischen Einflüssen zu befreien.

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Die Trump-Administration arbeitet an einer Verordnung, die KI-Unternehmen mit staatlichen Verträgen zu strikter politischer Neutralität verpflichten soll. Laut einem Bericht des Wall Street Journal richtet sich die Maßnahme gegen das, was Regierungsvertreter als "woke" KI-Modelle bezeichnen. KI-Berater David Sacks und Sriram Krishnan treiben die Initiative voran, die Teil von Trumps breiterem Kampf gegen Diversity-Programme darstellt.

Die geplante Verordnung könnte massive Auswirkungen auf die Tech-Branche haben, da praktisch alle großen Unternehmen um lukrative Regierungsaufträge konkurrieren. Erst vor wenigen Tagen verkündete etwa das Pentagon eine Kooperation mit großen KI-Anbietern.

Der Vorstoß reagiert auf anhaltende konservative Kritik an großen KI-Systemen, die angeblich politisch eingefärbt sind. Besonders Googles Gemini-System sorgte für Schlagzeilen, als es etwa ethnisch diverse Nazi-Soldaten generierte. Studien wie die des Forschers David Rozado zeigten zudem, dass viele KI-Chatbots, darunter auch Grok, bei politischen Fragen tatsächlich vermehrt linksliberale Positionen einnehmen.

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Rozado testete 24 große Sprachmodelle mit elf verschiedenen politischen Orientierungstests. Besonders auffällig war, dass Modelle mit zusätzlichem Finetuning nach dem Training häufiger als links eingestuft wurden. Basismodelle ohne Finetuning wirkten politisch neutral, gaben aber oft widersprüchliche Antworten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass politisches Finetuning bereits mit wenig Aufwand möglich ist. Hinweise auf eine bewusste politische Steuerung durch die Unternehmen gibt es laut Rozado aber nicht.

Musks xAI könnte profitieren

Die Anti-"Woke AI"-Order ist Teil eines umfassenderen KI-Strategiepakets, das Trump nächste Woche vorstellen will. Weitere Verordnungen sollen amerikanische Chip-Exporte fördern und den Bau von Rechenzentren beschleunigen, um im globalen KI-Wettbewerb mit China zu bestehen. Die Regierung will befreundete Nationen dazu bringen, amerikanische statt chinesische KI-Technologie zu nutzen.

Die Neutralitäts-Verordnung dürfte jedoch die kontroverseste Maßnahme werden, da sie bestimmte Unternehmen bevorzugen könnte. Elon Musks xAI bewirbt sich explizit als "anti-woke" Alternative, geriet aber selbst vor wenigen Tagen in die Kritik, als sein Grok-Chatbot antisemitische Hitler-Propaganda verbreitete.

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Zusammenfassung
  • Die Trump-Regierung plant eine Verordnung, die Tech-Konzerne mit US-Regierungsverträgen zu politisch neutralen KI-Systemen verpflichten soll. Ziel ist es, angeblich "woke" Modelle zu verhindern und Einflussnahmen politischer Art auszuschließen.
  • Auslöser sind Vorfälle wie das Google-Gemini-System, das umstrittene Bilder generierte, sowie Studien, die zeigen, dass viele KI-Modelle, darunter Grok, bei politischen Fragen häufig linksliberale Positionen einnehmen. Basismodelle ohne Finetuning erscheinen neutral, liefern aber oft widersprüchliche Antworten.
  • Die geplante Maßnahme ist Teil eines größeren KI-Strategiepakets, zu dem auch Chip-Exportförderung und der Ausbau von Rechenzentren gehören. Die Neutralitätsforderung könnte Unternehmen wie Elon Musks xAI begünstigen, die sich als "anti-woke" positionieren, aber selbst mit problematischen Inhalten auffielen.
Quellen
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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