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Die Trump-Regierung hat einen neuen KI-Aktionsplan vorgestellt, der auf Deregulierung und den Ausbau von Exporten setzt. Bei der Präsentation sorgte Präsident Trump zudem mit der Forderung für Aufsehen, dass KI-Firmen nicht für urheberrechtlich geschützte Trainingsdaten zahlen sollten.

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Die Trump-Regierung hat am Mittwoch einen umfassenden "AI Action Plan" vorgestellt, der darauf abzielt, die Entwicklung künstlicher Intelligenz in den USA zu beschleunigen und die globale technologische Vormachtstellung des Landes zu sichern. Laut Reuters erklärte Präsident Donald Trump bei der Vorstellung des Plans, der technologische Wettlauf mit China sei ein Kampf, der das 21. Jahrhundert definieren werde. "Amerika ist das Land, das das KI-Rennen begonnen hat. Und als Präsident der Vereinigten Staaten bin ich heute hier, um zu erklären, dass Amerika es gewinnen wird", so Trump.

Der Plan, der laut Bloomberg rund 90 Empfehlungen enthält, wurde maßgeblich vom White House AI Czar David Sacks, dem Senior AI Adviser Sriram Krishnan und dem Tech Policy Chief Michael Kratsios gestaltet. Er markiert eine deutliche Abkehr von der Politik der Vorgängerregierung unter Joe Biden.

Trump: KI-Firmen können nicht für alle Trainingsdaten zahlen

Für besonderes Aufsehen sorgte Trumps Position zum Urheberrecht. Auf einem KI-Gipfel erklärte er, man könne von KI-Unternehmen nicht erwarten, für alle urheberrechtlich geschützten Inhalte zu zahlen, die für das Training ihrer Modelle verwendet werden. "Man kann nicht erwarten, ein erfolgreiches KI-Programm zu haben, wenn man für jeden Artikel, jedes Buch oder was auch immer man gelernt hat, bezahlen soll", sagte Trump laut Deadline. "Wir wissen das zu schätzen, aber das ist einfach nicht machbar."

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Er argumentierte, die USA könnten es sich nicht leisten, hinter China zurückzufallen, das keine starken Urheberrechtsschutzgesetze habe. Trump verglich das KI-Training mit einem Menschen, der durch das Lesen von Inhalten Wissen erlangt. Zwar sei das Plagiieren von Artikeln nicht erlaubt, aber: "Wenn man einen Artikel liest und daraus lernt, müssen wir es der KI erlauben, diesen Wissenspool zu nutzen, ohne die Komplexität von Vertragsverhandlungen durchlaufen zu müssen." Diese Haltung steht im Widerspruch zu zahlreichen Klagen von Kreativen und Verlagen und einem kürzlich eingebrachten Gesetzesentwurf, der eine Zustimmung der Urheber erfordern würde.

Regierung will KI-Modelle auf "ideologische Voreingenommenheit" prüfen

Ein weiterer zentraler Punkt des Plans ist die Bekämpfung von angeblicher ideologischer Voreingenommenheit in KI-Modellen. Laut dem AI Action Plan soll die US-Regierung künftig nur noch Verträge mit Entwicklern abschließen, deren Systeme "objektiv und frei von ideologischer Voreingenommenheit von oben nach unten" sind. Das Ziel sei, "dass die von der Bundesregierung beschaffte KI die Wahrheit objektiv widerspiegelt und nicht sozialtechnische Agenden", heißt es in dem Dokument.

Wie die Financial Times berichtet, soll die General Service Administration (GSA) die entsprechenden Regeln ausarbeiten, eine US-Bundesbehörde, die für die Unterstützung und Verwaltung der Infrastruktur und Verwaltungsvorgänge der Bundesbehörden zuständig ist. Trumps politische Verbündete hatten zuvor Modellen wie ChatGPT und Gemini eine linke Voreingenommenheit vorgeworfen.

Weniger Regulierung und mehr Exporte

Um die KI-Entwicklung anzukurbeln, setzt der Plan auf massive Deregulierung. Umweltvorschriften sollen gelockert werden, um den Bau von Rechenzentren und der nötigen Energieinfrastruktur zu beschleunigen, so Reuters. Trump fordert einen "einzigen Bundesstandard" und droht Bundesstaaten mit "belastenden KI-Regulierungen" mit dem Entzug von Bundesmitteln.

Die neue Strategie ist eine klare Umkehr der Politik von Joe Biden, der den Fokus auf Sicherheit und Exportbeschränkungen für KI-Chips legte. Trump widerrief entsprechende Anordnungen Bidens. Stattdessen soll der Export von kompletten US-amerikanischen KI-Paketen – Hardware, Software und Modelle – an Verbündete massiv ausgeweitet werden, um amerikanische Technologie als globalen Standard zu etablieren.

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Zusammenfassung
  • Die Trump-Regierung hat einen umfassenden "AI Action Plan" vorgestellt, der auf Deregulierung, beschleunigten Ausbau von Rechenzentren und die massive Ausweitung von KI-Exporten an US-Verbündete setzt. Damit werden zentrale Maßnahmen der Vorgängerregierung unter Joe Biden rückgängig gemacht.
  • Präsident Trump sprach sich deutlich dagegen aus, dass KI-Unternehmen für alle urheberrechtlich geschützten Inhalte im Training ihrer Modelle zahlen sollen. Er verglich das KI-Training mit menschlichem Lernen und warnte davor, die USA dadurch im Wettbewerb mit China zu benachteiligen.
  • Ein weiterer Schwerpunkt des Plans ist die Bekämpfung von angeblicher ideologischer Voreingenommenheit in KI-Modellen. Die US-Regierung will nur noch Systeme beschaffen, die nachweislich objektiv sind, und beauftragt die General Service Administration mit der Ausarbeitung entsprechender Vorgaben.
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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