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Die US-Armee hat einen Vertrag über fast 1 Milliarde Dollar mit AeroVironment abgeschlossen, um in den nächsten fünf Jahren Kamikaze-Drohnen der Switchblade-Serie zu beschaffen. Ziel ist es, die Feuerkraft der Infanterieeinheiten zu erhöhen, insbesondere im Hinblick auf mögliche Konflikte mit China im Pazifik. Der Einsatz solcher Drohnen hat sich bereits im Ukraine-Krieg als hocheffektiv erwiesen.

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Die US-Armee hat AeroVironment einen Großauftrag im Wert von 990 Millionen Dollar für die Lieferung von Kamikaze-Drohnen der Switchblade-Serie über die nächsten fünf Jahre erteilt. Diese auch als "Loitering Munitions" bezeichneten Waffen sind Teil eines umfassenderen Plans der US-Armee, die Schlagkraft ihrer Infanterieeinheiten zu erhöhen und sie ebenso kampfstark zu machen wie Verbände mit Panzern und anderen schweren gepanzerten Fahrzeugen. Ziel ist es, sich auf mögliche Konflikte hoher Intensität, insbesondere gegen China im pazifischen Raum, vorzubereiten, berichtet The Warzone.

Der Vertrag umfasst die Modelle Switchblade 300 und 600. Die Switchblade 300 ist eine kleinere, von Soldaten tragbare Drohne, die mindestens 20 Minuten in der Luft bleiben und Ziele in einer Entfernung von bis zu 30 Kilometern erreichen kann. Die größere Switchblade 600 bietet eine verlängerte Flugzeit von mindestens 40 Minuten und kann Ziele in bis zu 40 Kilometern Entfernung bekämpfen. Sie trägt den gleichen Gefechtskopf wie die schultergestützte Panzerabwehrrakete Javelin.

Beide Switchblade-Varianten werden aus Rohren gestartet und verfügen über eine automatische Zielerfassung, können aber auch von einem Bediener gesteuert werden. Dieser kann die Kameraübertragung der Drohne während des gesamten Fluges verfolgen und bis zum Aufprall manuelle Kurskorrekturen vornehmen. Die Drohnen können auch zur Überwachung und Aufklärung eingesetzt werden.

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Eine "Demokratisierung intelligenter Bomben"

Diese Investition in Loitering-Munition ist Teil eines breiteren Trends innerhalb des US-Militärs und weltweit, der zum Teil auf Beobachtungen aus dem andauernden Krieg in der Ukraine zurückzuführen ist, wo sich Kamikaze-Drohnen als äußerst effektiv erwiesen haben. Bereits zu Beginn des russischen Angriffskrieges hatten die USA 100 "Switchblade"-Drohnensysteme an die Ukraine geliefert. Seitdem hat der Einsatz solcher Drohnen massiv zugenommen - ebenso wie die technischen Gegenmaßnahmen wie die elektronische Kampfführung.

Dies hat auch die Entwicklung autonomer Fähigkeiten solcher sogenannter "Lethal Unmanned Systems" (LUS) stark beschleunigt. So gab es bereits Anfang des Jahres erste Berichte über KI-gesteuerte Drohnenangriffe, und kürzlich stellte die US-Firma Auterion mit Skynode S einen Chip vor, der Kamikaze-Drohnen in der Ukraine autonom ins Ziel steuerte.

Die US-Armee erwartet daher, dass Switchblades nur ein Element einer größeren Familie von LUS sein werden. Sie strebt mehrere Varianten und einen Wettbewerb zwischen verschiedenen Firmen an, um unterschiedlichen Einsatzanforderungen gerecht zu werden.

Die Verbreitung von Kamikaze-Drohnen kann als "Demokratisierung intelligenter Bomben" betrachtet werden und wird einen erheblichen Einfluss auf zukünftige Konflikte haben, insbesondere als Teil einer Abschreckungs-Strategie in Szenarien wie der Verteidigung Taiwans gegen eine mögliche chinesische Invasion.

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Zusammenfassung
  • Die US-Armee hat einen Vertrag über 990 Millionen Dollar mit AeroVironment für Kamikaze-Drohnen der Switchblade-Serie abgeschlossen. Ziel ist es, die Feuerkraft der Infanterieeinheiten zu erhöhen, besonders im Hinblick auf mögliche Konflikte mit China im Pazifik.
  • Der Vertrag umfasst die Modelle Switchblade 300 und 600. Die kleinere 300 kann bis zu 30 Kilometer weit fliegen, die größere 600 erreicht 40 Kilometer und trägt den gleichen Sprengkopf wie eine Javelin-Panzerabwehrrakete.
  • Die Investition in diese "Loitering Munitions" folgt Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg, wo sich solche Drohnen als sehr effektiv erwiesen haben. Die US-Armee plant, verschiedene Varianten zu entwickeln, um unterschiedlichen Einsatzanforderungen gerecht zu werden.
Quellen
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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