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US-Regierung blockiert Nvidias China-Chip, CEO warnt vor chinesischer KI-Dominanz

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Kurz & Knapp

    • Die US-Regierung hat Nvidia den Verkauf des B30A-Chips nach China untersagt. Der Chip wäre mehr als doppelt so leistungsfähig wie das beste verfügbare Produkt des chinesischen Konkurrenten Huawei gewesen.
    • Nvidia-CEO Jensen Huang warnt, dass China das KI-Rennen gewinnen werde, da das Land von niedrigeren Energiekosten und weniger Regulierung profitiere, während die USA durch neue Vorschriften gebremst würden.
    • Die Exportbeschränkungen haben Nvidias China-Umsatz von 5,5 Milliarden auf 2,8 Milliarden US-Dollar sinken lassen. Peking drängt parallel chinesische Unternehmen zur Nutzung heimischer Chips.

Die US-Regierung will den Verkauf eines neuen, abgespeckten KI-Chips von Nvidia nach China unterbinden. CEO Jensen Huang warnt: China werde das KI-Rennen dank geringerer Hürden gewinnen und die USA überholen.

Laut einem Bericht von The Information hat das Weiße Haus entschieden, Nvidia den Verkauf seines neuesten, für den chinesischen Markt angepassten KI-Chips zu verbieten. Die Entscheidung ist ein schwerer Schlag für den Chip-Giganten, dessen China-Umsätze aufgrund verschärfter Exportbeschränkungen bereits erheblich geschrumpft sind.

Die Entscheidung betrifft den Chip mit der Bezeichnung B30A, eine abgespeckte Version von Nvidias fortschrittlicher Blackwell-Architektur. Fast zeitgleich mit dem Bekanntwerden des Verbots warnte Nvidia-CEO Jensen Huang, dass China die USA im Rennen um die künstliche Intelligenz überholen werde.

Der blockierte B30A-Chip als potenzieller Wendepunkt für China

Obwohl der B30A eine gedrosselte Version ist, wäre er laut einer Analyse des Washingtoner Thinktanks "Institute for Progress" mehr als doppelt so leistungsfähig wie der beste verfügbare Chip des chinesischen Konkurrenten Huawei. Für chinesische KI-Unternehmen könnte der Chip ein "Game-Changer" sein, da er in großen Clustern organisiert das Training großer Sprachmodelle ermöglicht.

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Die US-Regierung unter Präsident Trump hatte im August noch angedeutet, eine um 30 bis 50 Prozent leistungsschwächere Version für den chinesischen Markt zuzulassen. Diese Tür scheint nun geschlossen. Ein Beamter des Weißen Hauses bestätigte das Verkaufsverbot für den B30A. Nvidia soll laut zwei Personen mit direkter Kenntnis bereits Muster des Chips an einige chinesische Kunden geschickt haben und laut Mitarbeitern des Unternehmens weiterhin am Design arbeiten, in der Hoffnung auf eine politische Kehrtwende. Ein Nvidia-Sprecher wiederholte lediglich eine frühere Aussage, dass man "keinen Anteil am hart umkämpften chinesischen Markt für Rechenzentren" habe.

Huangs Warnung: USA droht durch "Zynismus" und Regulierung der Anschluss

Die Reaktion von CEO Jensen Huang fiel deutlich aus. Nachdem US-Präsident Trump das Verbot für Nvidias Spitzenchips kurz nach seinem Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping bekräftigt hatte, sagte Huang der Financial Times: „China wird das KI-Rennen gewinnen.“

Er begründet seine Prognose mit Chinas Vorteilen bei Energiekosten und Regulierung. Während der Westen, einschließlich der USA und Großbritanniens, durch "Zynismus" zurückgehalten werde, profitiere China von einer pragmatischeren Herangehensweise. Als Beispiel für die Hürden im Westen nannte er potenzielle "50 neue Vorschriften" durch verschiedene US-Bundesstaaten. In China hingegen seien die Energiekosten für Rechenzentren durch Subventionen so niedrig, dass Huang sagte: "Strom ist kostenlos." Dies mache den Einsatz weniger effizienter heimischer Chips wirtschaftlich tragfähiger.

Pekings Strategie zur Unabhängigkeit von Nvidia

Die Situation für Nvidia in China ist komplex. Die chinesische Regierung hat ihre Unternehmen angewiesen, keine Nvidia-Chips zu kaufen, um die heimische Industrie zu stärken. Dennoch könnte Peking laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen den Kauf des B30A aufgrund seiner Trainingsfähigkeiten erlauben.

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Seit den ersten US-Sanktionen 2022 verfolgt China das Ziel, die Abhängigkeit von Nvidia zu verringern. Beamte des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie gehen davon aus, dass lokal produzierte Chips die derzeit für Inferenz-Anwendungen erlaubten Nvidia-Produkte ersetzen können. Durch informelle Anweisungen an große Tech-Konzerne soll der Einsatz heimischer Chips gefördert und so ein eigenes Software-Ökosystem als Konkurrenz zu Nvidias dominanten Angeboten aufgebaut werden.

Die Exportkontrollen haben für Nvidia hohe finanzielle Konsequenzen. Huang schätzt das Potenzial des chinesischen KI-Chip-Marktes bis 2026 auf 50 Milliarden US-Dollar. Im letzten Quartal fiel der Umsatz des Unternehmens in China von 5,5 Milliarden auf 2,8 Milliarden US-Dollar. Ein früherer Deal, bei dem Nvidia und AMD 15 Prozent ihrer China-Einnahmen an die US-Regierung abtreten sollten, ist noch nicht rechtlich verankert.

Source: The Information