Eine Salesforce-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass viele Angestellte generative KI auf "ethisch fragwürdige" Art verwenden.
Konkret fällt darunter die Weitergabe von KI-generierter Arbeit als eigene Arbeit und die Übertreibung bei den eigenen Fähigkeiten im Umgang mit generativer KI.
Die Studie, die in Zusammenarbeit mit YouGov durchgeführt wurde, befragte mehr als 14.000 Angestellte in 14 Ländern. Sie unterstreicht die Notwendigkeit für klare Richtlinien für den verantwortungsvollen Einsatz von KI am Arbeitsplatz.
Weitergabe von KI-Arbeit und Aufblasen von Fähigkeiten
Laut der Salesforce-Umfrage haben 64 Prozent der Arbeitnehmer, die KI nutzen, bereits KI-generierte Arbeit als ihre eigene ausgegeben. 41 Prozent würden ihre Fähigkeiten im Umgang mit generativer KI aufbauschen, um sich Vorteile am Arbeitsplatz zu sichern.
47 Prozent der Arbeitnehmer glauben, dass die Beherrschung generativer KI sie am Arbeitsplatz begehrter machen würde. 51 Prozent erwarten eine höhere Zufriedenheit am Arbeitsplatz und 44 Prozent sagen, dass die Beherrschung generativer KI bessere Verdienstmöglichkeiten verspricht.
Die Studie ergab auch, dass 28 Prozent der Arbeitnehmer derzeit generative KI an ihrem Arbeitsplatz nutzen, wobei mehr als die Hälfte dies ohne formale Zustimmung ihres Arbeitgebers tun. 55 Prozent haben KI-Tools ohne Erlaubnis genutzt und 40 Prozent sogar verbotene Tools.
Weitere 32 Prozent der Beschäftigten gehen davon aus, dass sie in naher Zukunft generative KI am Arbeitsplatz nutzen werden. Dies zeigt, dass die Technologie - mit oder ohne Aufsicht - längst in der Arbeitswelt angekommen ist.
Mangel an Schulungen und klaren Richtlinien
Die Umfrage ergab, dass fast 7 von 10 Beschäftigten weltweit noch nie eine Schulung zum sicheren und ethischen Einsatz von generativer KI am Arbeitsplatz erhalten haben. Darüber hinaus berichten Beschäftigte weltweit, dass die Richtlinien ihrer Arbeitgeber zu generativer KI entweder nicht klar definiert oder gar nicht vorhanden sind.
Bestimmte Branchen wie das Gesundheitswesen hinken bei der Umsetzung klarer Richtlinien hinterher: 87 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen weltweit geben an, dass es in ihrem Unternehmen keine klaren Richtlinien für den Einsatz von KI gibt. Diese wären aber besonders notwendig, da der Umgang mit Daten in diesem Bereich besonders sensibel ist.
Tatsächlich geben 39 Prozent der Beschäftigten weltweit an, dass ihr Arbeitgeber keine klare Position zum generativen Einsatz von KI am Arbeitsplatz hat.
Die Online-Umfrage wurde zwischen dem 18. und 31. Oktober in den USA, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, der Schweiz, den nordischen Ländern, Indien, Japan, Brasilien, Mexiko und den Vereinigten Arabischen Emiraten durchgeführt.