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Die Hinweise verdichten sich: Nintendo plant eine Switch-Revision. Sehen wir die erste Konsole mit Nvidias KI-Zaubertechnologie DLSS?

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Nach dem Wii U Flop lieferte Nintendo mit der Switch ein erfolgreiches Handheld, auf dem Spieler Nintendos Meisterwerke wie Zelda oder Mario und andere Triple-AAA-Produktionen unterwegs spielen können oder per Dockingstation auf der gemütlichen Gaming-Couch vor dem großen TV. Der Handheldmodus ist so beliebt, dass Nintendo im September 2019 die reine Handheldkonsole Switch Lite veröffentlichte.

Mittlerweile hat Nintendo wohl knapp 80 Millionen Switch-Systeme verkauft und schickt sich an, die 102 Millionen Einheiten der Wii-Rekordkonsole bis Ende 2021 zu überholen.

Anhaltenden Gerüchten zufolge möchte Nintendo den Erfolg der Switch dieses Jahr mit einer neuen Version verlängern: eine Super Switch oder Switch Pro, die mit neuer Hardware und neuen Features kommt.

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Neuer Bildschirm und 4K-Zielauflösung am TV

Laut Bloomberg beschafft Nintendo neue 7-Zoll OLED Bildschirme von Samsung. Die Auflösung soll weiter bei 720p liegen. Größte Neuerung: Für den TV-Modus zielt Nintendo auf eine 4K-Auflösung.

Das stellt einen massiven Sprung dar und könnte die Switch im Zeitalter von 4K- und 8K-Bildschirmen wieder zur TV-tauglichen Konsole machen, die zumindest in Sichtweite mit Playstation 5 und Xbox Series S/X kommt. Die aktuelle und mittlerweile fünf Jahre alte Switch-Generation rechnet 720p-Bilder für den TV nur auf FullHD hoch. Schön sieht das nicht aus.

Die große Frage: Wie kann Nintendo 4K-Leistung in das kleine Handheldgehäuse quetschen?

Sollte Nintendo eine neue Hardware-Revision planen, wird diese sicher nicht mehr auf den verbauten Nvidia Tegra X1 Mariko Prozessor von 2015 setzen. Dafür sprechen unter anderem Informationen, die Gamereactor zugespielt wurden: Nvidia soll die Produktion des Tegra X1 dieses Jahr einstellen.

Statt völlig veränderter interner Hardware ist wohl eher eine Tegra-Revision oder ein ähnlicher mobiler Nvidia-Chip zu erwarten – mit einem Feature, das den Handheld-Markt grundlegend verändern könnte.

Empfehlung

Nvidias KI-Zauber ist wie gemacht für die Switch

Drei Jahre nach der Veröffentlichung des Tegra-Prozessors sorgte Nvidia für eine Hardware-Revolution bei Grafikkarten: Die Nvidia RTX-20-Serie erhielt erstmals dedizierte KI-Hardware, die sogenannten Tensor-Kerne.

Die auf KI-Berechnung spezialisierten Kerne ermöglichen Nvidia die Einführung des KI-Upscaling-Verfahrens DLSS (Deep-Learning-Super-Sampling). DLSS skaliert mit einem mit Screenshots vortrainierten neuronalen Netz niedrig aufgelöste auf sehr hochaufgelöste Grafik hoch - ohne Leistungseinbußen und bei nahezu nativer Bildqualität.

Aus matschiger FullHD-Optik wird so knackscharfe 4K-Auflösung, ohne dass die Konsole signifikant mehr Rechenleistung abrufen muss. Die Bildqualität übertrifft die traditionellen Upscaling-Techniken der Konsolen wie Sonys Checkerboard-Rendering deutlich.

Während DLSS zu Beginn noch Bildfehler verursachte, ist spätestens seit Version 2.0 klar: KI-Upscaling verändert das Rendering von Computergrafik grundlegend und so den Markt für Spiele-Hardware.

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Aktuelle grafisch aufwendige Spiele wie Cyberpunk 2077 laufen nur mit DLSS in ihrer ganzen Pracht. Durch das KI-Upscaling verdoppelt sich die Bildrate bei aktiviertem Raytracing, einem besonders realistischen Lichtrenderverfahren, das normalerweise nach massiver Rechenleistung verlangt. Seit Version 2.1 läuft DLSS auch mit VR.

Eine Nintendo Switch Pro könnte den Konsolenmarkt verändern

Der Verdacht liegt daher nahe, dass Nintendo für eine neue Konsolen-Revision auf KI-Upscaling setzen könnte. Dafür spricht insbesondere, dass Nintendo und Nvidia bereits an einem KI-Upscaling-Projekt zusammengearbeitet haben: 2017 veröffentlichte Nintendo in China einige Wii- und Gamecube-Klassiker für Nvidias Streaming-Konsole Shield. Anfang 2019 brachte Nvidia dann eine mittels KI-Rendering aufgehübschte Version des Zelda-Klassikers „Twilight Princess“ in den Shield Store. Das KI-Remake kann qualitativ leicht mit Nintendos händisch angefertigtem HD-Remake des Spiels mithalten.

Ein mit Tensor-Kernen ausgestatteter Tegra-Chip oder ein spezieller Tensor-Chip in der Docking-Station könnte es Nintendo ermöglichen, Spiele wie Mario Odyssey, Breath of the Wild oder Breath of the Wild 2 in 4K auf großen TVs zu rendern.

Im Handheldmodus könnte DLSS eine vom Entwickler bewusst gewählt geringe interne Auflösung hochrechnen und anschließend wieder auf 720p downsamplen. Das erzeugt ein schärferes Bild und ersetzt andere Kantenglättungstechniken.

Ebenso könnte DLSS wesentlich höhere Bildwiederholraten oder schönere, detailliertere Grafik ermöglichen, ohne dass in der neuen Switch-Version besonders starke Prozessoren schwitzen müssen.

Bereits Anfang 2020 spekulierte Digital Foundry, eine neue Switch könnte auf DLSS setzen. Redakteur Rich Leadbetter kam schon damals zu dem Schluss: Eine Switch Pro mit verbessertem Tegra-Prozessor und DLSS könnte das Grafikniveau einer Playstation 4 im Handheldformfaktor bieten. Das war knapp einen Monat vor der offiziellen Veröffentlichung von DLSS 2.0.

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Switch-DLSS könnte an den Kosten scheitern

Nintendo könnte mit einer Switch Pro mit DLSS-Unterstützung den Konsolenmarkt gehörig aufwirbeln. Die größten technischen Kritikpunkte an der aktuellen Switch wie veraltete Grafik, die geringe Auflösung oder schlechte Bildwiederholraten könnten durch den DLSS-Trick weitgehend beseitigt werden.

Denn ab einer gewissen Bildqualität und -wiederholrate sind ein paar mehr Pixel, schönere Details und komplexere Lichteffekte unwichtig im Vergleich zu Nintendos größter Stärke: fantastische Spiele.

Gegen Switch DLSS spricht, dass es bisher keinen Tegra-Chip mit DLSS-Unterstützung gibt und die weltweiten Produktionskapazitäten für GPUs stark ausgelastet sind.

Hinzu kommt, dass die Tensor-Kerne bisher immer direkt mit den CUDA-Kernen auf der Platine kommunizieren. Ein DLSS-Chip in der Docking-Station - sofern überhaupt möglich - wäre also eine technologische Innovation mit allen dazugehörigen Kosten. Außerdem müsste Nvidia die Softwarekompatibilität mit DLSS sicherstellen.

Die spekulierte 4K-Unterstützung ließe sich dann nur mit einem klassischen Upscaling-Algorithmus erreichen, den auch andere Konsolen einsetzen. Das könnte für ein solides Erlebnis am großen Bildschirm reichen – aber wäre weit weg von der Bildqualität von DLSS und brächte keinen Leistungsgewinn im Handheldmodus.

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Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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