Insgesamt acht Personen gründeten 2016 das Hirnchip-Unternehmen Neuralink mit Elon Musk als prominentem Frontmann. Zwei davon sind noch da.
Mit Paul Merolla verlässt ein weiterer Mitgründer Neuralink, berichtet Reuters. Er will laut eigenen Angaben ein neues Projekt starten. Merolla arbeitete vor seinem Einstieg bei Neuralink als Hirnchip-Forscher bei IBM.
Gründerschwund bei Neuralink
Von den Mitgründern sind jetzt noch Elon Musk selbst und der Implantationsspezialist Dongjin Seo bei Neuralink. Seo hat laut Reuters derzeit die Rolle als CEO.
In der Vergangenheit gab es Angestellten-Berichte über unrealistische Erwartungen bei Neuralink und unerwartet gestoppte Projekte. Aufhorchen ließ insbesondere der Abgang des Neuralink-Präsidenten Max Hodak Mitte 2021, der mit Science ein eigenes Start-up für Bio-Technologie mit Fokus aufs Gehirn gründete und in die Neuralink-Konkurrenz Synchron investierte. Hodak sprach nicht über seine Gründe für den Abschied, auch Neuralink oder Musk äußerten sich nicht.
Expert:innen bewerteten die bislang von Neuralink vorgestellten Forschungsarbeiten bislang gemischt. Das Problem: Zwar bietet Neuralink technische Innovationen, diese erfüllen aber noch nicht die großen Versprechungen von Musk.
Neuralink will 2022 eigentlich mit Tests an Menschen starten
Merolla jedenfalls blickt bei Linkedin positiv auf seine Neuralink-Zeit zurück: "Ich hatte eine Menge Spaß bei der Entwicklung von Algorithmen zur Entschlüsselung von Gehirnaktivitäten. Was ich jedoch am meisten vermissen werde, ist die Arbeit mit dem unglaublich talentierten und leidenschaftlichen Team."
Merolla hofft auf eine erneute Zusammenarbeit in der Zukunft: "Ich freue mich darauf, zu sehen, wie unsere Arbeit das Leben von Patienten mit Hirnverletzungen verbessert."
Musk hielt Ende 2021 noch daran fest, dass Neuralink in diesem Jahr erste Tests an Menschen durchführen will, sofern die US-Medizinbehörde FDA dem Vorhaben zustimmt. Musk gab sich jedoch zuversichtlich, da die eigenen Standards bei Implantationen höher seien als die der FDA.
Ziel ist zunächst, dass Neuralink Menschen mit Hirnschäden hilft. Der Hirnchip soll etwa gelähmten Personen, Tetraplegikern und Quadriplegikern wieder mehr Kontrolle über ihren Körper geben.
Langfristig sieht Musk Neuralinks Mission darin, menschliche Kommunikation über einen direkten Hirn-Austausch zu beschleunigen und so ein Gleichgewicht zur Hochgeschwindigkeitskommunikation zwischen Maschinen und KI herzustellen.