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Google rast weiter in die Suchzukunft: Tourismus- und Produktsuchen halten Einzug in die generative KI-Suche und reale Kleidung kann nun an generierten Models begutachtet werden.

In den USA rollt Google seit Kurzem die Search Generative Experience (SGE) an ausgewählte Testerinnen und Tester aus. Anstatt auf eine Suchanfrage direkt passende Webseiten anzuzeigen, generiert Google eine KI-Antwort mit weiterführenden Fragen und ausgewählten Quellen.

Diese Funktion weitet Google jetzt auf Reise- und Produktanfragen aus. Bei der Suche nach einem Ort generiert Google etwa eine Suchanfrage, die Informationen aus verschiedenen Quellen wie Fotos, Nutzerbewertungen und Webseiten zusammenführt. Hier hat Google dank der über viele Jahre gesammelten Orts- und Nutzerdaten einen großen Vorsprung vor der Konkurrenz.

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Ähnlich verhält es sich bei Shopping-Anfragen: Hier zeigt Google neben Produktbildern, Preisen und Links zu Shops auch KI-generierte Bewertungen der Produkte an, die sich aus Bewertungen aus dem Web zusammensetzen. Ergänzend bietet Google eine generierte Liste mit Dingen an, die man beim Kauf beachten sollte, im Beispiel der Bluetooth-Lautsprecher etwa die Akkulaufzeit.

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Über weitere Fragen kommt man dann mit dem Google Chatbot in Kontakt, der die erste Produktauswahl noch verfeinern kann, indem er etwa den am besten bewerteten wasserdichten Lautsprecher auswählt.

Virtuelle Models beim Online-Shopping

Eine weitere neue Suchfunktion von Google: Suchende können sich nun Kleidungsstücke an virtuell generierten Models anschauen, die der eigenen Körperform und -größe besser entsprechen. Die KI-Modelle sollen dabei helfen, besser zu antizipieren, wie Kleidung am eigenen Körper tatsächlich aussieht, als die typischen Katalogmodelle.

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Empfehlung

Die Kleidergrößen der KI-Modelle reichen von XXS bis 4XL und sind zunächst nur für Damenoberbekleidung und ausgewählte Marken verfügbar. Eine Version für Männeroberbekleidung soll im Laufe des Jahres folgen.

Die Modelle werden mit Hilfe der Diffusionstechnologie generiert, die auch in Bildmodellen wie Midjourney oder Stable Diffusion verwendet wird. Google hat das Bildmodell mit Daten aus dem eigenen Shopping Graph trainiert, der Informationen von Websites, Preise, Bewertungen, Videos und vor allem Produktdaten, die Google direkt von Marken und Händlern erhält, zusammenführt.

Die wissenschaftliche Arbeit hinter "TryonDiffusion", so der Name des neuen Modells, sowie eine interaktive Demo sind auf der Projektseite auf Github verfügbar. In Stichproben mit menschlichen Testern bevorzugten diese die Ergebnisse von "TryOnDiffusion" um rund 90 Prozent im Vergleich zu bestehenden Methoden.

KI soll auch die Suche nach Kleidungsstücken verfeinern und erleichtern. So können Kleidungsstücke etwa nach einer Kombination aus Preis, Farbe und Muster gesucht werden.

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Beispiele wie diese machen zunehmend deutlich, dass generative KI in der Suche die Dominanz der Suchmaschine Google eher stärken als, wie gelegentlich vermutet, schwächen dürfte. Dank der neuen KI-Services könnten Nutzerinnen und Nutzer noch mehr Zeit im Google-Ökosystem verbringen. Das schafft Google Raum für mehr Werbung.

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Zusammenfassung
  • Google führt neue generative KI-Funktionen in der Suche ein: Orte, Produkte und virtuelle Models für Kleidung.
  • Nutzerinnen und Nutzer erhalten nun KI-generierte Zusammenfassungen von Produktbewertungen oder Reisezielen mit weiterführenden Ratschlägen im Chatbot.
  • Virtuelle Modelle, die per Diffusion generiert werden, zeigen Kleidung an Menschen mit unterschiedlichen Körperformen statt nur an typischen Models.
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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