OpenAI erwägt die Entwicklung eines eigenen App-Stores für KI-Modelle, berichtet The Information.
Das Unternehmen denke über einen Marktplatz nach, auf dem Kund:innen ihre eigenen, für bestimmte Einsatzgebiete angepassten KI-Modelle verkaufen könnten, berichtet The Information unter Berufung auf zwei Quellen.
Es könnte sich um eine Art App Store handeln, über den beispielsweise Unternehmen auf spezialisierte Sprachmodelle zugreifen könnten. Als Beispiele nannten die Quellen Modelle, die Finanzbetrug im Online-Handel aufdecken oder Fragen zu bestimmten Märkten mit aktuellen Informationen beantworten.
Ein OpenAI-Marktplatz würde mit Microsoft konkurrieren
Mit einem App-Store würde sich das Unternehmen auf eine Zukunft vorbereiten, in der kein Modell mehr dominiert. Damit könnte OpenAI seinen Kundenstamm erheblich erweitern und sich von anderen Anbietern wie Anthropic oder Cohere abheben.
Sollte sich OpenAI zu diesem Schritt entschließen, würde es jedoch auch in direkte Konkurrenz zu seinen eigenen Technologiepartnern wie Salesforce und Microsoft treten, die anderen Unternehmen bereits die Möglichkeit bieten, Zugang zu spezialisierten Chatbots auf Basis der OpenAI-Technologie zu erwerben. Bereits jetzt gibt es Spannungen zwischen OpenAI und Microsoft, da sich ihre Geschäftsinteressen überschneiden.
Derzeit keine "aktiven Bemühungen", sagt OpenAI
In einer Stellungnahme teilte OpenAI mit, dass es derzeit keine "aktiven Bemühungen" gebe, einen solchen Marktplatz zu entwickeln. Bereits im Mai sprach OpenAI CEO Sam Altman jedoch bei einem Meeting mit Entwickler:innen in London über mögliche Pläne für so einen Marktplatz, berichtet The Information.
"Soweit wir die Roadmap von OpenAI kennen, sind sie an einem solchen Geschäft interessiert", sagte Vlad Eidelman, Chief Technology Officer von FiscalNote, und stützte seine Schlussfolgerung auf die bestehende Produktlinie von OpenAI und öffentliche Erklärungen.
FiscalNote verwendet eine Variante der Sprachmodelle von OpenAI, die mit proprietären Daten trainiert wurde, um Textnachrichten und E-Mails für politische Kampagnen zu generieren. Neben FiscalNote gibt es auch kundenspezifische Modelle von Khan Academy oder Aquant, das Kunden wie HP, Canon und Johnson & Johnson bedient.