KI wird intelligenter als der Mensch, aber das bedeutet nicht, dass der Mensch die Kontrolle über die KI verliert, sagt Metas KI-Chef Yann LeCun.
Die Risiken der KI lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: Was macht der Mensch mit der KI, etwa das Informationssystem untergraben oder gefährliche Chemikalien herstellen. Und was macht KI mit Menschen, wenn sie eines Tages in allen Bereichen überlegen sein sollte. Also mögliche existenzielle Risiken, die direkt durch KI ausgelöst werden.
Ängste der zweiten Kategorie adressiert Meta-Chef Yann LeCun in einem Social-Media-Beitrag: Die Debatte um existenzielle KI-Risiken setze Intelligenz fälschlicherweise mit Dominanz gleich. Auch unter Menschen würden sich nicht die Klügsten durchsetzen. In Unternehmen etwa würde nicht automatisch der Klügste zum Chef.
Vielmehr sei es der Drang zu dominieren, der Menschen in eine hierarchische Sozialstruktur treibe. Und dieser Drang sei von Mensch zu Mensch verschieden. Mit Intelligenz habe dieses Dominanzstreben "überhaupt nichts zu tun".
KI-Systeme werden intelligenter als Menschen
LeCun geht davon aus, dass KI-Systeme intelligenter werden als Menschen. "Es besteht kein Zweifel, dass KI-Systeme in der Zukunft in allen Bereichen, die Menschen beherrschen (und mehr), intelligenter sein werden als Menschen", schreibt LeCun.
Dennoch würden Menschen die "Apex-Spezies" bleiben, also die Spezies, die an der Spitze steht und die Regeln macht, weil sie dominieren will. Deshalb würden auch hochintelligente KI-Systeme dem Menschen untergeordnet bleiben.
KI sei so konstruiert, dass sie nicht um dieselben Ressourcen kämpfe wie der Mensch, und Fortpflanzung oder Überleben seien nicht ihr oberstes Ziel. Sie würde in Symbiose mit dem Menschen leben, da der Mensch der KI ihre Ziele und Motivationen vorgibt.
"Wir werden künstliche Intelligenz so gestalten, dass sie wie der superintelligente, aber nicht dominante Mitarbeiter ist", schreibt LeCun.