Dass sich KI lohnen kann, beweist die Bilderplattform Midjourney: Ohne einen Cent von Investoren zu nehmen, erwirtschaftet sie mit nur 40 Angestellten einen Jahresumsatz von 200 Millionen Dollar.
Das berichtet The Information unter Berufung auf unternehmensnahe Quellen. Midjourney bietet seinen Bild-KI-Service über die Chat-Plattform Discord an und verlangt je nach Paket zwischen 10 und 120 Dollar pro Monat.
Das Unternehmen soll profitabel sein, aber ein Großteil des Umsatzes fließt in Investitionen für mehr Rechenleistung. Dem Bericht zufolge muss Midjourney zudem eine Umsatzbeteiligung pro Nutzer an Discord zahlen.
Ein Webinterface ist in Arbeit - dann könnte Midjourney noch profitabler werden und schneller wachsen. Erst seit wenigen Tagen gibt es mit Ideogram einen ernst zu nehmenden kommerziellen Konkurrenten.
Bisher hat Midjourney alles richtig gemacht
Das richtige Produkt zur richtigen Zeit in der richtigen Qualität: Midjourney hat es geschafft. Im Hype um das mittlerweile völlig veraltete DALL-E von OpenAI konnten sich das Modell und der Service von Midjourney durch schnelle Updates und eine rasante Qualitätssteigerung als Marktführer etablieren.
Allein im vergangenen Jahr soll die Zahl der Discord-Nutzer im Midjourney-Kanal von zwei auf 14,8 Millionen gestiegen sein. Der 35-jährige Gründer David Holz soll mehrfach Angebote von Investoren ausgeschlagen und bereits 2021 damit begonnen haben, massiv Grafikkarten einzukaufen, in der Erwartung, dass diese immer knapper und teurer werden.
Midjourney v6 mit Webseiten-Unterstützung kommt noch dieses Jahr
Holz und sein Team arbeiten derzeit an der Version 6 von Midjourney (aktuell: 5.2), die noch in diesem Jahr erscheinen soll. Die neue Version soll auch im Web laufen und laut Holz das bisher hochwertigste "KI-Ding" werden. Parallel dazu läuft die Discord-Unterstützung weiter.
Neben der Generierung von Bildern arbeitet das Team auch an der Generierung von Video- und 3D-Assets. Im August 2022 prognostizierte Holz, dass es in etwa zwei Jahren möglich sein wird, Inhalte in Echtzeit mit 30 Bildern pro Sekunde in hoher Auflösung zu generieren und dass bis 2030 ganze Videospiele generiert werden können.