Gegen die generativen KI-Systeme von Google, Microsoft und OpenAI sind zahlreiche Urheberrechtsklagen anhängig. Im Falle einer Niederlage will Microsoft seine Kunden schützen.
In einem Blogeintrag gibt Microsoft-Präsident Brad Smith eine Sicherheitsgarantie: Kunden von Microsofts Copilot-Produkten könnten den generierten Output nutzen.
Sollten sie "aus urheberrechtlichen Gründen herausgefordert" werden, übernehme Microsoft die Verantwortung für mögliche rechtliche Konsequenzen.
"Wenn ein Dritter einen Geschäftskunden wegen Urheberrechtsverletzung verklagt, weil dieser Microsofts Copiloten oder den von diesen Copiloten generierten Output nutzt, werden wir den Kunden verteidigen und die Summe aller nachteiligen Urteile oder Vergleiche zahlen, die sich aus dem Rechtsstreit ergeben, sofern der Kunde den Content Guard und Content Filter nutzt, den wir in unsere Produkte integriert haben", schreibt Smith.
Das betrifft neben Github Copilot auch Microsofts kommerziellen Copilot-Dienst, Bing Chat Enterprise und Microsoft 365 Copilot, der generative KI in Word, Excel, PowerPoint und mehr bringt.
Microsoft sieht sich in der Verantwortung - und vertraut auf seine Filter
Microsoft sieht sich laut Smith in der Verantwortung, wenn ein Kunde ein Microsoft-Produkt in der vorgesehenen Art und Weise nutzt und dadurch in rechtlich schwieriges Fahrwasser gerät. Der Microsoft-Sprecher vergleicht das neue KI-Commitment mit der Unterstützung von Kunden, die wegen Patentverletzungen im Zusammenhang mit Microsoft-Produkten verklagt werden.
Gleichzeitig erkennt Smith die Bedürfnisse der Autoren an. Generative KI werfe neue Fragen zum Urheberrecht auf. Sie könne Fortschritt für die Menschheit bringen, gleichzeitig müssten Urheber weiterhin über ihre Rechte verfügen und von ihrer Arbeit leben können. Trainingsdaten dürften nicht in den Händen weniger Unternehmen liegen, die damit den Wettbewerb ausbremsen könnten.
Copilot-Systeme enthalten laut Smith Richtlinien und Filter, die helfen sollen, die Urheberrechte der Autoren zu schützen. Klassifikatoren, Metaprompts, Inhaltsfilter und operative Überwachung und Missbrauchserkennung würden die Wahrscheinlichkeit verringern, dass ein Copilot urheberrechtsverletzende Inhalte generiert.
"KI wirft rechtliche Fragen auf, die unsere Branche mit einem breiten Spektrum von Interessengruppen klären muss. Mit diesem Schritt verpflichten wir uns gegenüber unseren Kunden, dass wir für die Urheberrechte unserer Produkte verantwortlich sind und nicht sie", schreibt Smith.