Um sich besser mit europäischen Stakeholdern absprechen zu können, schließt sich OpenAI vielen anderen Big-Tech-Firmen an und eröffnet sein erstes EU-Büro in Dublin.
Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gab, soll das Büro in Irland noch dieses Jahr aufgebaut werden. Damit ist es das zweite Büro außerhalb der USA, nachdem im Juni eine Zweigstelle in London angekündigt wurde.
Ziel sei es, von dort aus die Aktivitäten in den Bereichen Betrieb, Vertrauen und Sicherheit, Markteinführung, Sicherheitstechnik und Recht für den europäischen Markt zu stärken.
Nach eigenen Angaben hat sich das Unternehmen für Irland entschieden, weil es dort bereits ein starkes Technologie- und Start-up-Ökosystem gebe. Städte wie Dublin, Cork, Galway und Limerick hätten in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum und Fortschritte gezeigt. Dublin ist auch der Sitz vieler anderer großer Technologieunternehmen wie Google, Meta, Twitter oder LinkedIn. Auch die Tatsache, dass Irland die niedrigsten Unternehmenssteuersätze in Europa hat, dürfte eine Rolle spielen.
Irland freut sich über die Investition
Auch die irische Regierung begrüßt die Investition. Laut Michael Lohan, CEO der Irish Development Agency IDA Ireland, bestätige OpenAI mit seiner Entscheidung für Irland, dass das Land ein anerkannter Hub für Verwaltungs-, Regulierungs- und Innovationsaktivitäten führender Digitalunternehmen sei.
Für OpenAI sei die starke Vernetzung von Privatwirtschaft, Wissenschaft, Regierung und Start-ups in Irland ein wichtiger Entscheidungsgrund gewesen. Man wolle als guter Partner in die Region eintreten und von Beginn an das Feedback der Community einholen. Mit dem Büro in Dublin habe man nun die Möglichkeit, europäische Partner, Nutzer und Kunden besser zu verstehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Europäischer Datenschutz eine Herausforderung für OpenAI
Dass es tatsächlich zu einer OpenAI-Niederlassung in der EU kommt, war nicht zu allen Zeiten abzusehen. Der europäische Datenschutz stellt OpenAI immer wieder vor Herausforderungen. Zwischenzeitlich war sogar ein Rückzug OpenAIs aus der EU im Gespräch, den das US-Unternehmen jedoch später dementierte.
Die EU hat jedoch weiterhin Einfluss auf das Angebot der KI-Firma, etwa, wenn Funktionen wie die Custom Instructions für die hiesigen Märkte erst später als der Rest der Welt verteilt werden. Zuletzt hat die EU mit einer gemeinsamen Position beim AI Act eine Richtung für die Weiterentwicklung von KI vorgegeben.