Auf der GTC 2021 zeigte Nvidia Kunstwerke, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz generiert wurden.
Künstliche Intelligenz ist mehr als ein weiterer Pinsel im Werkzeugkasten der Kunst, sie ist ein komplett neuer Werkzeugkasten. Sie wirkt selbst kreativ und schafft Bilder, Musik, Stimmen oder Skulpturen.
Das heißt jedoch nicht, dass KI Künstlerinnen ersetzt: Wie Künstliche Intelligenz eingesetzt wird und wie ihr Ergebnis verwendet wird, entscheidet zwischen Kunstwerk und Pixelhaufen. Für ein Kunstwerk müssen Mensch und KI kooperieren wie ein Musiker mit seinem Instrument.
Dass KI einen Platz in der Kunstwelt hat, zeigte sich spätestens 2018, als das Auktionshaus Christie's ein KI-Gemälde der Künstlergruppe Obvious Art für 432.000 US-Dollar verkaufte. Nun ist der Verkauf eines Gemäldes keine notwendige Bedingung, um es als Kunst zu adeln. Doch der Verkauf im traditionsreichen Auktionshaus machte deutlich, dass KI-Kunst im Mainstream ankommen kann.
Für KI-Kunst braucht es KI-Hardware. Die liefert unter anderem der Chip-Hersteller Nvidia. Auf der diesjährigen GPU Technology Conference (GTC) zeigt das Unternehmen eine ganze Reihe interessanter KI-Kunstprojekte.
Abstrakte Träume, KI-Geräusche und GAN-Skulpturen
Künstler Daniel Ambrosi verwandelt traditionelle Fotos in abstrakte Formen und Farben. Diese "Abstract Dreams" sind eine Fortführung seines Dreamscapes-Projekts, bei dem er Fotos mit einer angepassten Version von Googles DeepDream-Software bearbeitet.
Die durch unendlichen KI-Deathmetal bekannt gewordene Gruppe Dadabots kooperiert mit Produzent Keyon Christ für die neueste Dadabots-Kreation: No Soul. Die KI generiert ununterbrochen Funk-Musik. No Soul gibt es im 24h-Livestream auf YouTube.
Mit der KI haben Dadabots und Christ aber auch einige separate Tracks produziert. Zum ersten Debut-Track "Black Skin Machine" sagt Christ: "Von allen wichtigen Songs, an denen ich gearbeitet habe, ist Black Skin Machine der coolste. Ich glaube, es ist der erste Song der Welt, der einer KI so viel Seele entlockt."
Künstler Scott Eaton geht wieder einen anderen Weg: Er hat eine KI trainiert, die aus Zeichnungen 3D-Formen generieren kann. Nach viel Training und einigen Experimenten erstellt er mit einer Zeichnung einen 3D-Prototyp, den er anschließend als Bronzeguss fertigt.
In Nvidias KI-Kunstgalerie gibt es neben diesen drei Beispielen zahlreiche weitere KI-Experimente, darunter einen malenden Roboter, künstliche Menschen, verkörperte Daten oder eine KI-Beatbox. In allen Fällen geben die Künstler Einblicke in den Entstehungsprozess ihres Kunstwerks.
Titelbild: Refik Anadol | Nvidia