Google und Microsoft stellen generative KI-Dienste für den Einzelhandel vor. Sie sollen das Shoppingerlebnis der Käufer:innen verbessern und Unternehmen entlasten.
Google Cloud hat im Vorfeld der für den Einzelhandel wichtigen Veranstaltung NRF 2024 eine Reihe neuer KI-Tools für den Einzelhandel angekündigt. Diese Tools sollen das Online-Shoppingerlebnis der Käufer:innen verbessern und Einzelhandelsunternehmen den Alltag erleichtern.
Eines der Hauptprodukte ist ein von generativer KI angetriebener Chatbot, der in Websites und mobile Anwendungen integriert werden kann.
Der Chatbot agiert als virtueller Verkaufsagent und kann personalisierte Produktempfehlungen basierend auf den Vorlieben der Käufer:innen anbieten, etwa anhand der gewünschten Farbe oder des Budgets. Laut Google ist es mit der Plattform "Vertex AI" möglich, eine solche Funktion innerhalb von Wochen statt Monaten zu implementieren.
Überdies enthalten die neuen KI-Tools von Google Funktionen zur Verbesserung von Kundenservicesystemen und zur Beschleunigung von Produktkatalogisierungsprozessen. Eine Funktion für große Sprachmodelle soll die Qualität von Produktsuchen verbessern und noch in diesem Jahr verfügbar sein.
Auch wenn Googles KI-Modelle selbst nach der Vorstellung der neuen Sprachmodellfamilie Gemini technisch und insbesondere in der Verbreitung weit hinter OpenAI zurückbleiben, spielt der Suchkonzern allein durch sein Werbenetzwerk AdSense und die Produktsuche eine überdurchschnittliche Rolle im Online-Handel.
Microsoft lässt Werbekampagnen per Chatbot generieren
Auch Microsoft aktualisiert sein Retail Media Tool mit dem "Creative Studio". Diese Funktion soll es ermöglichen, aus einer einzigen Produkt-URL in kürzester Zeit Anzeigen in verschiedenen Formaten zu erstellen, wobei die KI die Stilvorgaben des Unternehmens berücksichtigt.
Wie von Tools wie ChatGPT bekannt, kann das Ergebnis durch weitere Prompts angepasst werden, um beispielsweise verschiedene Wörter und Sätze hervorzuheben oder Hintergründe zu verändern.
Microsoft richtet sich mit dieser Lösung in erster Linie an kleinere Unternehmen, die möglicherweise nicht über die Ressourcen verfügen, um effektive Bannerkampagnen auf herkömmliche Weise durchzuführen.
Dass Chatbots im Kundenservice nicht immer eine gute Idee sind, vor allem wenn sie nicht richtig programmiert sind, zeigte kürzlich ein von ChatGPT angetriebener Autohaus-Chatbot: Er versprach einem potenziellen Kunden ein neues Auto für nur einen US-Dollar.