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Der amerikanische Justizminister Merrick B. Garland hat Jonathan Mayer zum ersten Chief Science and Technology Advisor und Chief Artificial Intelligence (AI) Officer des Justizministeriums ernannt.

Mayer wird das Ministerium und seine Leitung in komplexen technischen Fragen beraten, darunter Cybersicherheit, künstliche Intelligenz und andere neue Technologien. Ebenso wird er die technologischen Kapazitäten des Ministeriums ausbauen und bei der Einstellung von technischem Personal beraten.

"Das Justizministerium muss mit den rasanten wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen Schritt halten, um unseren Auftrag zu erfüllen, die Rechtsstaatlichkeit aufrechtzuerhalten, unser Land sicher zu halten und die Bürgerrechte zu schützen", sagt US-Justizminister Garland.

Mayer wird im Büro für Rechtspolitik des Justizministeriums arbeiten, das ein Team aus technischen und politischen Experten in technologiebezogenen Bereichen aufbaut. Als Chief AI Officer wird Mayer auch das neu gegründete Emerging Technology Board leiten, das für die Koordination und Steuerung von KI und anderen aufkommenden Technologien im Ministerium zuständig ist.

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Das Büro für Rechtspolitik entwickelt politische Initiativen des Justizministeriums und setzt diese um, bearbeitet Sonderprojekte, die die Interessen mehrerer Ministerien berühren, und fungiert als wichtigster politischer Berater des Justizministers und des stellvertretenden Justizministers.

Jonathan Mayer ist Assistenzprofessor an der Princeton University im Fachbereich Informatik und öffentliche und internationale Angelegenheiten. Seine Forschung konzentriert sich auf die Schnittstelle zwischen Technologie, Politik und Recht, insbesondere in den Bereichen Strafverfolgung, nationale Sicherheit und Verbraucherschutz. Er hat einen Ph.D. in Informatik von der Stanford University und einen J.D. von der Stanford Law School.

KI kommt in der Justiz an

KI wird bereits in verschiedenen Bereichen der Justiz eingesetzt. Beispielsweise wird die KI von LawGeex von Unternehmen wie Deloitte und Sears genutzt, um Verträge auf rechtliche Unstimmigkeiten zu überprüfen.

In einem Vergleichstest konnte die LawGeex-KI innerhalb von 26 Sekunden Verträge überprüfen, während menschliche Anwälte etwa 90 Minuten benötigten. Zudem erreichte die KI eine Genauigkeit von 94 Prozent, was auf Augenhöhe mit dem besten menschlichen Anwalt im Test war.

KI-Systeme werden auch für die juristische Forschung entwickelt. Das Caselaw Access Projekt der Harvard Law School hat beispielsweise jeden Rechtsstreit in den USA seit dem 16. Jahrhundert digitalisiert und stellt diese Daten für die Entwicklung von KI-Anwendungen zur Verfügung.

Empfehlung

Im Bereich der Rechtsprechung gibt es jedoch Bedenken bezüglich des Einsatzes von KI. Einige Experten befürchten, dass durch den Einsatz von KI in der Rechtsprechung alte Vorurteile fortbestehen und neue entstehen könnten. Sie argumentieren, dass Rechtsstreitigkeiten auf Basis von historischen Daten und nicht im aktuellen Kontext analysiert werden könnten.

In China wurde ein KI-System entwickelt, das bei der Einschätzung von Straftaten helfen und automatisiert Anklage erheben kann. Dieses System, das als "KI-Staatsanwalt" bezeichnet wird, kann auf Basis einer verbalen Beschreibung eines Tathergangs angeblich mit einer Genauigkeit von mehr als 97 Prozent eine passende Anklage generieren.

Trotz des Potenzials von KI in der Justiz gibt es auch Fälle, in denen KI-Tools zu Fehlern geführt haben. Beispielsweise wurden falsche Informationen und Fallzitate generiert, als Anwälte ChatGPT für ihre Arbeit nutzten.

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Zusammenfassung
  • US-Justizminister Merrick B. Garland ernennt Jonathan Mayer zum ersten Chief Science and Technology Advisor sowie Chief AI Officer des Justizministeriums.
  • Mayer wird das Ministerium in komplexen technischen Fragen beraten, die technologischen Kapazitäten ausbauen und bei der Einstellung von technischem Personal helfen.
  • Als Chief AI Officer wird Mayer das neu gegründete Emerging Technology Board leiten, das für die Koordination und Steuerung von KI und anderen aufkommenden Technologien im Ministerium zuständig ist.
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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