YouTube-CEO Neal Mohan hat in einem Interview mit Bloomberg erklärt, dass die Verwendung von YouTube-Videos für das Training von OpenAIs Text-to-Video-Generator Sora gegen die Nutzungsbedingungen der Plattform verstoßen würde.
Mohan betonte, dass Kreative bestimmte Erwartungen hätten, wenn sie ihre Inhalte auf YouTube hochladen, einschließlich der Einhaltung der Nutzungsbedingungen. Diese erlaubten es nicht, Transkripte oder Teile von Videos für andere Zwecke zu verwenden. Das wäre ein klarer Verstoß gegen die Regeln der Plattform, so Mohan.
Generative KI-Tools wie Sora funktionieren, indem die Hersteller der Modelle verschiedene Inhalte aus dem Internet aufsaugen und diese Daten als Grundlage für das Training eines KI-Modells verwenden, das dann neue Inhalte im Stil der Trainingsdaten generieren kann.
Mohan betont, dass er keine direkte Kenntnis darüber hat, ob OpenAI tatsächlich YouTube-Videos verwendet hat, um Sora zu verbessern. Mira Murati, die technische Leiterin von OpenAI, wollte sich in einem kürzlich geführten Interview nicht zu den Trainingsdaten von Sora äußern.
Mohan erweist Googles KI-Strategie einen Bärendienst
Dass nun ausgerechnet der CEO von YouTube eine Warnung in Richtung OpenAI ausspricht, ist mehr als nur eine ungeschickte Kommunikation, sie könnte dem Unternehmen sogar schaden. Schließlich ist Google selbst in zahlreiche Rechtsstreitigkeiten mit Künstlern und Autoren verwickelt, die behaupten, Google habe ihre Daten ohne Lizenz aus dem Internet gezogen und für das KI-Training verwendet.
Google plädiert jedoch auf "Fair Use", da es sich um eine transformative Nutzung handele. Das Modell nutzt die Daten nur, um daraus zu lernen, nicht um die Daten selbst zu reproduzieren.
Zwar argumentiert Mohan, dass Google selbst YouTube-Videos für das Training der eigenen KI-Modelle nur im Einklang mit den Lizenzbestimmungen von YouTube verwendet habe. Das ändert aber nichts daran, dass sich Google an anderen Stellen maximal intransparent der Daten anderer Plattformen - oder Kreativer - bedient hat.
Mohans Aussage könnte Google noch richtig Stress machen und vor Gericht gegen Google verwendet werden.