Um die Integrität von Wahlen in Europa und weltweit zu unterstützen, erweitert Microsoft den Zugang zu seinen Content Integrity Tools. Parteien und Medien können damit Inhalte als authentisch kennzeichnen.
Der Konzern kündigt an, die private Vorschau seiner Content Integrity Tools auf politische Parteien und Kampagnen in der EU sowie auf Nachrichtenorganisationen weltweit auszuweiten. Die Tools sollen es diesen Organisationen erleichtern, Wähler über die Herkunft von Online-Informationen zu informieren.
In diesem Jahr finden in der EU Parlamentswahlen und in etwa der Hälfte der europäischen Länder nationale oder regionale Wahlen statt. Gleichzeitig entsteht mit generativer KI eine gänzlich neue Möglichkeit, vielfältige Inhalte in hoher Geschwindigkeit zu generieren. Die Technologie kann auch für Propaganda oder Desinformation genutzt werden - sogar Microsofts eigener Chatbot verbreitete schon falsche Wahlinformationen.
Bilder, Audio- und Video-Inhalte vertrauenswürdiger machen
Mit den Content Integrity Tools will Microsoft Organisationen wie politischen Kampagnen und Redaktionen helfen, Inhalte zu authentifizieren. Dafür unterstützt Microsoft den mittlerweile verbreiteten "Content Credentials"-Standard.
Er gibt Auskunft darüber, wer ein Bild, Video oder Audio erstellt oder veröffentlicht hat, wo und wann der Inhalt erstellt wurde, ob er von KI generiert wurde und ob der Inhalt seit seiner Erstellung bearbeitet oder manipuliert wurde.
Wenn Menschen Medien mit gültigen Content Credentials sehen, können sie laut Microsoft sicher sein, dass der Inhalt tatsächlich von der Redaktion, der Kampagne oder der Partei veröffentlicht wurde.
Die Content Integrity Tools von Microsoft bestehen aus drei Komponenten:
1. Eine für Partner zugängliche Webanwendung für politische Kampagnen, Nachrichtenorganisationen und Wahlbeamte, um Content Credentials zu ihren eigenen Inhalten hinzuzufügen.
2. Eine private mobile Anwendung, die in Partnerschaft mit Truepic entwickelt wurde, um sichere und authentifizierte Bildern, Videos und Audios durch das Hinzufügen von Content Credentials in Echtzeit von einem Smartphone aus aufzunehmen.
3. Eine öffentliche Website für Faktenprüfer und die breite Öffentlichkeit zur Überprüfung von Bildern, Audios und Videos auf das Vorhandensein von Content Credentials.
Interessierte Nachrichtenorganisationen können über den Journalism Hub Zugang zur Content-Integrity-Vorschau beantragen. Politische Interessenten aus der EU, Großbritannien und den USA können sich an Microsofts Campaign Success Team wenden.
Ein Kritikpunkt am CC-Standard ist, dass Metadaten relativ leicht aus Inhalten entfernt werden können. Außerdem gibt es noch keine zuverlässige Erkennung für KI-generierte Texte.