Perplexity.ai will mit generativer KI die Suche neu erfinden. Dafür erhält es nun weitere rund 60 Millionen US-Dollar bei einer Bewertung von einer Milliarde US-Dollar.
Das KI-Such-Startup Perplexity.ai hat in einer neuen Finanzierungsrunde 62,7 Millionen US-Dollar eingesammelt und damit seine Bewertung auf über eine Milliarde US-Dollar verdoppelt.
Die neue Investitionsrunde wurde von Daniel Gross, dem ehemaligen Leiter der KI-Abteilung von Y Combinator, angeführt. Zu den neuen Investoren gehören Stanley Druckenmiller, Garry Tan (CEO von Y Combinator), Dylan Field (CEO von Figma) und Brad Gerstner (Gründer und CEO von Altimeter Capital). Auch viele bestehende Investoren wie Jeff Bezos, NVIDIA, Tobi Lutke und IVP haben ihre Unterstützung verdoppelt.
Mit der neuen Finanzierung will Perplexity.ai vor allem seine globale Expansion vorantreiben. Dazu hat das Unternehmen Partnerschaften mit den Telekommunikationsunternehmen SoftBank Corp. aus Japan und der Deutschen Telekom geschlossen, um die KI-Fähigkeiten von Perplexity an Privat- und Geschäftskunden zu vermarkten.
Perplexity startet Enterprise-Angebot
Perplexity.ai führt auch "Enterprise Pro" ein, sein erstes B2B-Angebot, bei dem Sicherheit und Kontrolle im Vordergrund stehen sollen. Der Service soll helfen, die Suche am Arbeitsplatz genauer und effizienter zu gestalten.
Mit der kostenpflichtigen Version Perplexity Pro bietet das Start-up bereits Spracheingabe, unbegrenztes Hochladen von Dateien und unbegrenzte Suchanfragen. Darüber hinaus ermöglicht Perplexity den Zugriff auf verschiedene Sprachmodelle wie GPT-4 oder Claude 3.
Enterprise Pro bietet zusätzliche Funktionen wie erweiterten Datenschutz, verbesserte Sicherheit, Benutzerverwaltung, SOC2-Zertifizierung, Datenspeicherung und Single Sign-On (SSO).
Zu den ersten Kunden von Enterprise Pro zählen Unternehmen wie Stripe, Zoom, Bridgewater und Snowflake. Die Preise beginnen bei $40/Monat oder $400/Jahr pro Arbeitsplatz.
Antwortmaschinen gefährden das offene Internet
Die Suchmaschine von Perplexity.ai durchsucht das Internet in Echtzeit und liefert Antworten mit Quellenangaben sowie multimediale Antworten mit Diagrammen, Videos und Bildern für mehr Kontext. Damit will das Unternehmen die Internet-Suche mit generativer KI neu erfinden.
Perplexity greift damit, ähnlich wie entsprechende Angebote von Google oder OpenAI, stark in das Ökosystem des Internets ein, indem es ohne Erlaubnis Informationen von Webseiten als Grundlage für eine generierte Antwort verwendet, aber kaum noch Traffic auf die Webseiten lenkt, die diese Antworten ursprünglich veröffentlicht haben. Das gefährdet das offene Internet, wie wir es heute kennen.
Weder Perplexity noch die großen Technologieunternehmen haben dieses Problem bisher adäquat adressiert. OpenAI schafft durch den gezielten Erwerb von einzelnen Lizenzen ein neues Gefangenendilemma speziell für Verlage.
Hinzu kommen offene Fragen nach der Verantwortung für generierte Fehlinformationen, falsche Quellenangaben und die Tatsache, dass man durch die Art der Frage die Tonalität der Antwortgenerierung prägt.