- Kündigung von Jan Leike ergänzt
Update:
Der KI-Sicherheitsforscher Jan Leike kündigte wenige Stunden nach der Bekanntgabe von Sutskevers Rücktritt ebenfalls seinen Abschied an. Leikes Schwerpunktthema ist die Ausrichtung besonders leistungsfähiger KI zum Wohle der Menschheit, die sogenannte Alignment-Forschung.
Leike war gemeinsam mit Sutskever Co-Leiter des im Sommer 2023 gegründeten Superalignment-Teams mit dem Ziel, Superintelligenz iterativ auszurichten und einen automatisierten Alignment-Forscher mit menschenähnlichen Fähigkeiten zu schaffen.
Leike nennt keinen Grund für seine Entlassung. Rund um die zwischenzeitliche Entlassung von Altman (siehe unten) gab es immer wieder Gerüchte aus dem Umfeld von OpenAI, dass es innerhalb des Unternehmens Unstimmigkeiten über die kommerzielle Ausrichtung im Verhältnis zum Forschungsschwerpunkt und den damit verbundenen KI-Risiken gäbe.
Ursprünglicher Artikel vom 15. Mai 2024:
KI-Forscher Ilya Sutskever ist Mitbegründer von OpenAI und einer der Autoren des AlexNet-Papiers, das 2012 den Siegeszug des Deep Learning einläutete. Nun verlässt er OpenAI.
Sutskever verlässt OpenAI nach fast zehn Jahren. Die Entwicklung des Unternehmens bezeichnet er als "wundersam".
Er sei zuversichtlich, dass OpenAI eine sichere und nutzbringende generelle KI entwickeln und damit dem eigentlichen Unternehmensziel entsprechen könne. Sutskever will sich einem neuen Projekt widmen, das ihm "persönlich wichtig" sei. Details will er zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
Sutskevers Nachfolger als Forschungsleiter wird Jakub Pachocki, der seit mehr als sieben Jahren bei OpenAI beschäftigt ist und Sutskever als seinen Mentor bezeichnet.
Laut OpenAI-Chef Altman hat Pachocki bereits "die meisten unserer wichtigsten Projekte geleitet" und er sei sehr zuversichtlich, dass Pachoki OpenAI schnell und sicher zum großen Ziel, AGI, führen könne. Er sei einer der "brillantesten Köpfe unserer Generation".
Auch für Sutskever fand er zum Abschied warme Worte: "Ich bin ihm ewig dankbar für das, was er hier geleistet hat, und ich werde mich dafür einsetzen, dass wir die Mission, die wir gemeinsam begonnen haben, zu Ende bringen."
Sutskevers OpenAI-Achterbahn
Sutskever war Vorstandsmitglied von OpenAI und im November am Rauswurf von OpenAI-CEO Sam Altman beteiligt. Sutskever soll Bedenken über die von Altman forcierte schnelle Kommerzialisierung und die damit verbundenen Sicherheitsrisiken geäußert haben.
Bei dem Vorfall soll der damalige Vorstand von OpenAI die interne Kommunikation von Sam Altman kritisiert haben. Der Vorwurf lautete unter anderem auf manipulativen Umgang mit Mitarbeitenden. Altman selbst soll sein Vorgehen als ungeschickt, aber nicht als manipulativ bezeichnet haben.
Eine Untersuchung der Anwaltskanzlei WilmerHale kam zu dem Schluss, dass Altmans Verhalten seine Entlassung nicht rechtfertige und die damalige Entscheidung des Verwaltungsrats voreilig gewesen sei. Sutskever entschuldigte sich unmittelbar nach dem Putsch für seine Verwicklung und half, Altman zurückzuholen. Anschließend verließ er den Vorstand und tauchte unter.