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Für Meme-Songs auf Social Media sind KI-Musikgeneratoren nicht mehr wegzudenken. Udio zeigt aber mit seinem jüngsten Update, dass es auch Werkzeug für professionelle Produktionen sein will. 

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Das US-amerikanische Start-up Udio hat mit der Veröffentlichung seiner neuesten Version v1.5 einen wichtigen Schritt in Richtung KI-gestützter Musikproduktion gemacht. Nur wenige Monate nach dem Start der Plattform liefert das aktualisierte Modell täuschend menschliche Stimmen. Hinzu kommen in einem großen Update nützliche Funktionen, von denen auch Profis profitieren sollen.

Deutlich bessere Audioqualität

Laut Angaben des Unternehmens in einem kürzlich veröffentlichten Blogbeitrag liegt der Fokus von Udio v1.5 auf der Verbesserung der Audioqualität sowie der Einführung neuer Features, die den Workflow für Nutzer:innen erleichtern sollen. Besonders hervorgehoben wird die im Vergleich zu früheren Versionen verbesserte Klarheit, Instrumententrennung und Kohärenz der von der Plattform generierten 48-kHz-Stereotracks.

Hier ein von Udio zur Verfügung gestellter Vergleich zwischen v1 und v1.5. Letztere klingt deutlich wärmer, weniger flach und mechanisch. Dass hier kein Mensch vor dem Mikrofon stand, ist durch bloßes Hören nicht mehr unbedingt zu erkennen.

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So klingt die erst vor wenigen Monaten veröffentlichte v1 … | Video: Udio

… und damit das neue v1.5. | Video: Udio

Neue Erstellungsseite

Neben der Audioqualität hat Udio auch an der Benutzerfreundlichkeit gearbeitet. Eine eigene Kreativseite bündelt nun alle relevanten Kreativwerkzeuge und persönlichen Song-Bibliotheken an einem Ort.

Tracks jetzt in Stems herunterladen

Zudem können Nutzer:innen fertige Udio-Tracks in vier separate Stems aufteilen, was fortgeschrittenen Anwender:innen mehr Flexibilität beim Remixen oder der Integration von Udio-Elementen in eigene Produktionen mit professionellen Programmen bieten soll.

Audio-zu-Audio-Funktion für Remixes

Eine der aufregendsten Neuerungen ist die Audio-zu-Audio-Funktion, die es den Nutzern ermöglicht, ihre eigenen Tracks hochzuladen und mithilfe der KI-Technologie von Udio zu remixen. Außerdem gibt es jetzt eine Tonart-Steuerung, mit der die Nutzer die harmonische Ausrichtung ihrer Kompositionen beeinflussen können.

Empfehlung

Video: Udio

Mehr Sprachen unterstützt

Udio v1.5 soll laut dem Unternehmen auch eine verbesserte Unterstützung für verschiedene Sprachen bieten, um einem breiteren globalen Publikum gerecht zu werden. Ein Beispiel für einen auf Mandarin generierten Song demonstriert die erweiterten Sprachfähigkeiten von Udio. Welche Sprachen das genau sind, verrät das Unternehmen nicht.

Video: Udio

Lyric-Videos mit einem Klick teilen

Schon jetzt spielen KI-generierte Musikstücke eine große Rolle auf Social Media, gerade in algorithmisch gesteuerten Netzwerken wie TikTok beweisen sie immer wieder ein hohes Potenzial für virale Reichweite. Udio springt auf diesen Zug auf und führt ein Feature ein, mit dem sich mit wenigen Klicks Lyric-Videos erstellen lassen, die den Songtext visuell unterstreichen. Das Video kann direkt über Netzwerke und Messenger geteilt oder heruntergeladen werden.

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Udio erst im April gestartet

Nach Start im April spendieren die Udio-Entwickler:innen ihrer Software regelmäßig große Funktionsupdates, zuletzt erst Anfang Juni. Einen Monat zuvor führte das Start-up verschiedene Abo-Pläne ein. Konkurrent Suno hat ebenfalls kürzlich seine Version v3.5 veröffentlicht, die unter anderem Audioclips in Länge von bis zu vier Minuten generiert oder bestehende verlängert.

Mit Udio v1.5 schließt sich die Qualitätslücke zwischen synthetischen und menschlichen Werken in der Songproduktion noch ein wenig mehr. Welche Folgen das für die Musikindustrie haben wird, bleibt abzuwarten. Denkbar ist, dass es zu "mehr Authentizität und Kreativität" führen wird - sagt jedenfalls Udio-Investor Will.i.am.

In jedem Fall macht sie den Bedarf für ein Wasserzeichen deutlich, das KI-generierte Sounds als solche verlässlich kennzeichnet. Dieser Mangel hielt kürzlich erst Microsoft davon ab, sein Modell zum Stimmenklonen zu veröffentlichen.

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Zusammenfassung
  • Udio v1.5 bringt deutlich verbesserte Audioqualität mit klareren, weniger mechanisch klingenden Stimmen und insgesamt wärmeren 48kHz-Stereo-Tracks, die von echten Aufnahmen kaum noch zu unterscheiden sind.
  • Neue Funktionen wie das Herunterladen von Tracks in Stems, Audio-zu-Audio-Remixing und eine Tonartsteuerung sollen den Workflow erleichtern und Udio auch für professionellere Produktionen interessant machen.
  • Mit einem Klick lassen sich Lyric-Videos erstellen und direkt in sozialen Netzwerken teilen, um das virale Potenzial von KI-generierten Songs zu nutzen. Auch die Unterstützung weiterer Sprachen wie Mandarin wurde ausgebaut.
Quellen
Jonathan ist Technikjournalist und beschäftigt sich stark mit Consumer Electronics. Er erklärt seinen Mitmenschen, wie KI bereits heute nutzbar ist und wie sie im Alltag unterstützen kann.
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