Adobe stellt auf seiner MAX-Konferenz neue KI-Funktionen vor, darunter ein Text-to-Video-Modell und erweiterte KI-Tools für Photoshop. Das Unternehmen betont dabei die kommerzielle Sicherheit seiner KI-Lösungen.
Das Firefly Video Model ermöglicht es Nutzern, mit Textbeschreibungen Videos zu generieren oder bestehende Aufnahmen zu verändern. Laut Adobe ist das Modell nur mit lizenzierten Inhalten trainiert worden, um die kommerzielle Sicherheit zu gewährleisten.
Vorhandenes Material kann mit der Extend-Funktion von Adobe Premiere Pro um zwei Sekunden bei 720p oder 1080p mit 24 Bildern pro Sekunde verlängert werden.
Neue Videos aus Text und Bild können für fünf Sekunden bei 720p mit 24 Bildern pro Sekunde erstellt werden.
Nutzer können laut Adobe Kameraeinstellungen, Beleuchtung, Farben und Stimmungen über detaillierte Textbeschreibungen festlegen. Dazu gehören Angaben wie Einstellungsgröße, Kamerawinkel und -bewegung. Je genauer die Beschreibung, desto besser kann das Modell die Vorstellungen des Nutzers umsetzen.
Beschreibung der Art der Aufnahme + Figur + Handlung + Ort + Ästhetik
Verwenden Sie so viele Wörter wie möglich, um die Beleuchtung, die Kameraführung, die Farbgebung, die Stimmung und den Stil genau zu beschreiben.
Seien Sie klar und beschreibend. Vermeiden Sie Mehrdeutigkeiten.
Definieren Sie Handlungen und verwenden Sie spezifische Verben und Adverbien.
Verwenden Sie viele beschreibende Adjektive.
Fügen Sie zeitliche Elemente wie Tageszeit oder Wetter hinzu.
Fügen Sie bei Bedarf Kamerabewegungen hinzu.
Wiederholen!
Video-Prompt-Tipps von Adobe
Das Modell soll insbesondere bei der Erstellung von B-Rolls, Füllmaterial und Visualisierungen für Spezialeffekte helfen. Fehlende Einstellungen im Schnitt können einfach generiert werden. Vor dem Dreh von Spezialeffekten können Einstellungen visualisiert werden, um die Kommunikation zwischen Produktion und Postproduktion zu vereinfachen.
Atmosphärische Elemente wie Feuer, Wasser, Lichtreflexe oder Rauch können auf schwarzem oder grünem Hintergrund generiert und dann in Premiere Pro oder After Effects über den bestehenden Content gelegt werden.
Photoshop mit mehr KI
Für Photoshop kündigte Adobe mehrere neue KI-gestützte Funktionen an:
- Das "Remove"-Werkzeug kann nun automatisch störende Elemente wie Personen, Kabel oder Leitungen mit einem Klick entfernen.
- "Generative Fill" wurde verbessert und soll jetzt realistischere Ergebnisse liefern. Die Funktion ergänzt Bilder basierend auf Textanweisungen.
- Mit "Generative Expand" lassen sich Bilder über den ursprünglichen Rand hinaus erweitern.
- "Generate Similar" erzeugt Variationen eines generierten Bildelements.
- "Generate Background" ersetzt Bildhintergründe durch KI-generierte Inhalte.
Die Betaversion von Photoshop erhält mit "Generative Workspace" einen Arbeitsbereich, in dem die Nutzer mehrere Konzepte und Varianten gleichzeitig untersuchen können.
Adobe verspricht kommerzielle Sicherheit
Adobe betont, beim Einsatz von KI einen "kreativfreundlichen Ansatz" zu verfolgen, der die Kreativen unterstützt und respektiert. Die Modelle würden nie mit Kundendaten, sondern nur mit lizenzierten Inhalten trainiert.
Um Transparenz zu schaffen, versieht Adobe mit KI erzeugte Inhalte mit "Content Credentials", die Auskunft über die Entstehung geben. Dafür hat das Unternehmen auch die Content Authenticity Initiative (CAI) mitgegründet, der über 2.500 Mitglieder aus verschiedenen Branchen angehören.
Die neuen KI-Funktionen sind ab sofort in Photoshop, Photoshop Beta und Photoshop im Web verfügbar. Für das Videomodell Firefly können sich Interessenten auf eine Warteliste setzen lassen.