Mira Murati, ehemalige CTO von OpenAI, bereitet die Gründung ihres eigenen KI-Unternehmens vor. Sie reiht sich damit in eine wachsende Liste ehemaliger OpenAI-Führungskräfte ein, die in der KI-Branche neue Wege gehen.
Mira Murati, bis vor Kurzem Chief Technology Officer (CTO) bei OpenAI, steht offenbar kurz vor der Gründung eines eigenen KI-Start-ups. Wie Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, befindet sich Murati bereits in Gesprächen mit Risikokapitalgebern, um Finanzmittel für ihr Vorhaben zu beschaffen.
Das geplante Unternehmen soll sich auf die Entwicklung von KI-Produkten auf Basis proprietärer Modelle konzentrieren, so eine der anonymen Quellen. Ob Murati selbst die Position der CEO übernehmen wird, ist derzeit noch unklar.
Die Verhandlungen befinden sich noch in einem frühen Stadium, aber Muratis neues Unternehmen könnte laut Reuters angesichts seines Rufs und des Kapitalbedarfs für das Training proprietärer Modelle mehr als 100 Millionen Dollar aufbringen. Genaue Zahlen liegen nicht vor.
Murati war bei OpenAI maßgeblich an der Entwicklung von Projekten wie ChatGPT und DALL-E beteiligt und soll eine Schlüsselrolle in der Partnerschaft mit Microsoft gespielt haben. Sie könnte Unterstützung von Barret Zoph erhalten, dem Leiter des Post-Trainings für KI-Modelle, der OpenAI Ende September am selben Tag wie Murati verlassen hat.
Wenn Murati tatsächlich proprietäre Modelle entwickeln will, dürfte es sich um einen einzigartigen Ansatz handeln. Der Markt für KI-Modelle ist bereits überfüllt, da viele kommerzielle und Open-Source-Modelle ähnliche Leistungsniveaus bieten. Diese Modelle sind oft innerhalb weniger Wochen veraltet, obwohl ihre Entwicklung Millionen von Dollar gekostet hat.
Hochkarätige OpenAI-Mitarbeitende suchen neue Aufgaben
Murati ist nicht die einzige ehemalige OpenAI-Führungskraft, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagt. In den vergangenen Monaten haben mehrere hochrangige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, um eigene Projekte zu verfolgen oder sich Konkurrenten anzuschließen.
Ilya Sutskever, ehemaliger Chief Scientist und Mitbegründer von OpenAI, gründete nach seinem Ausscheiden das Start-up "Safe Superintelligence Inc.", das sich auf die Entwicklung einer sicheren Superintelligenz konzentriert. Er erhielt kürzlich eine Milliarde US-Dollar - ohne Produkt oder Aussicht auf zeitnahen Umsatz.
Andrej Karpathy, ein führender KI-Forscher, gründete sein eigenes Start-up für neue Bildungsangebote mit KI. Jan Leike, vormals Co-Leiter des "Superalignment"-Teams bei OpenAI, wechselte zum Konkurrenten Anthropic, um dort vertieft an KI-Sicherheit zu arbeiten. Auch John Schulman, ein weiterer Mitbegründer von OpenAI, schloss sich Anthropic an.
Was hat Ilya nicht gesehen?
Die Gründe für die Abgänge sind vielfältig und reichen von Bedenken bezüglich OpenAIs Prioritäten bis zu internen Konflikten. Sie zeigen auch, dass ehemalige OpenAI-Mitarbeiter weiterhin Potenzial in der KI-Technologie sehen, aber offenbar nach neuen Wegen suchen, um ihre Visionen zu verwirklichen.
Die Welle von Neugründungen und Veränderungen wirft natürlich auch die Frage auf, wie groß der Vorsprung von OpenAI tatsächlich ist. Wenn die alles überragende "AGI" kurz vor der Markteinführung steht, würde es wohl kein ehemaliger Mitarbeiter für sinnvoll erachten, ein eigenes Start-up dagegenzusetzen, geschweige denn, dass gut informierte Investoren dafür Geld geben würden.