Die Nutzung der Gemini-API ist laut Google in sechs Monaten um das 14-fache gestiegen. Für 2025 kündigt der Konzern mit Project Astra einen multimodalen KI-Assistenten an.
Google verzeichnet nach eigenen Angaben ein starkes Wachstum bei der Nutzung seiner KI-Modelle. Wie CEO Sundar Pichai in der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen mitteilte, ist das API-Volumen von Gemini in den vergangenen sechs Monaten um das 14-fache gestiegen.
Die Gemini-Modelle sind laut Pichai bereits in allen sieben Google-Produkten mit mehr als zwei Milliarden monatlichen Nutzern integriert, darunter Google Maps. Mehr als eine Milliarde Menschen nutzen Gemini bereits in der Google-Suche.
Auch die Integration von Gemini in den Google Assistant auf Android verlaufe gut, und die eigenständige Gemini-App verzeichne ein starkes Nutzerwachstum, so der Google-CEO.
Cloud-Geschäft profitiert von KI-Boom
Googles Cloud-Zahlen spiegeln den KI-Boom wider: Die Google Cloud, die auch KI-Produkte und -Angebote anderer Unternehmen umfasst, legte um 35 Prozent auf 11,4 Milliarden US-Dollar zu. Das operative Ergebnis der Cloud-Sparte stieg von 270 Millionen im Vorjahr auf 1,95 Milliarden US-Dollar.
Der Umsatz von Google Services, zu dem auch die Suche gehört, wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 76,5 Milliarden US-Dollar. Auswirkungen von KI-gestützten "Antwortmaschinen" wie Perplexity sind hier weiterhin nicht zu bemerken. OpenAI hat seine Such-Alternative SearchGPT bislang nicht öffentlich gelauncht.
Für 2025 kündigte Pichai neue KI-Erfahrungen an, die Project Astra ähneln. Astra ist Googles Vision eines multimodalen KI-Assistenten für den Alltag, der Text, Video und Audio in Echtzeit verarbeiten, die Welt um sich herum wahrnehmen, sich auf sie beziehen und mit ihr interagieren kann.
Im Dezember sollen Google Gemini 2.0 und ein Agent-Angebot mit dem Codenamen "Jarvis", das im Web navigieren kann, auf den Markt kommen. Das agentische Angebot könnte eine Vorstufe zu den "Next-Gen" Astra-Agenten im kommenden Jahr sein. Gemini 2.0 soll allerdings kein großer Leistungssprung werden.
Interessantes Detail am Rande: Laut Pichai wird bereits mehr als ein Viertel des neuen Codes bei Google von KI generiert und anschließend von Ingenieuren geprüft und freigegeben. Auch Amazon sprach kürzlich von tausenden Jahren eingesparter Zeit für Code-Routinen.
Wie viel PR in solchen Aussagen steckt, ist schwer zu beurteilen, zumindest sollte man sie mit einer gesunden Portion Skepsis bewerten, solange die Konzerne keine belastbaren Daten vorlegen. Schließlich wollen sie neben ihren KI-Modellen auch die Cloud-Nutzung kräftig ankurbeln, um doppelt vom KI-Hype zu profitieren.