Interne Dokumente zeigen, dass Amazons ehrgeiziges KI-Upgrade für Alexa mit erheblichen technischen Problemen kämpft. Der Neustart des Assistenten könnte sich verzögern.
Wie aus internen Amazon-Dokumenten hervorgeht, die Fortune vorliegen, kämpft das Unternehmen bei der geplanten KI-Aufrüstung von Alexa mit schwerwiegenden Performance-Problemen.
Die Dokumente offenbaren, dass die neue KI-Version von Alexa mit Latenzzeiten von bis zu 10 Sekunden auf älteren Echo-Geräten, die einen erheblichen Teil der installierten Basis ausmachen, zu kämpfen hat. Dies liegt deutlich über Amazons Zielvorgabe von 2-4 Sekunden für einfache Anfragen.
Das neue Alexa hat Probleme mit Drittanbieter-Diensten
Die internen Unterlagen zeigen auch Schwierigkeiten bei der Integration von Drittanbieter-Diensten auf. Tests ergaben, dass Verbindungen zu Diensten wie Uber und OpenTable über das neue KI-System häufig fehlschlagen oder zeitlich überschritten werden. Nach den aktuellen Plänen würde das neue Alexa mit lediglich etwas über 300 "Skills" starten - statt den etwa 100.000, die aktuell verfügbar sind.
Amazons interne Tests offenbarten zudem, dass die neue KI-Version von Alexa Probleme hat, eine konstante Leistung bei verschiedenen Arten von Anfragen zu gewährleisten. Selbst einfache Befehle wie das Stellen von Timern oder das Abspielen von Musik, die derzeit zuverlässig funktionieren, zeigten mit dem neuen System inkonsistente Reaktionszeiten.
Die technischen Herausforderungen haben laut Fortune zu internen Debatten darüber geführt, ob Amazon die neuen KI-Funktionen nur für neuere Echo-Geräte freigeben sollte. Dies würde bedeuten, dass Millionen von Bestandskunden mit älterer Hardware keinen Zugang zu dem verbesserten Assistenten hätten - aber die Veröffentlichung einer langsameren und weniger zuverlässigen Version von Alexa könnte das Vertrauen der Nutzer untergraben und zu einer geringeren Nutzung des Assistenten führen, befürchten Amazon-Manager laut den Dokumenten.
Der schwierige Übergang von regelbasierten Assistenten zu KI-Agenten
Die Berichte geben einen Einblick in die Schwierigkeiten des Unternehmens, moderne KI-Modelle in bestehende Automatisierungssysteme zu integrieren. Google und Apple kämpfen vermutlich mit ähnlichen Problemen: Gemini ersetzt Googles Assistant nur schrittweise, dessen Funktionalität vor dem Gemini-Rollout sogar eingeschränkt wurde. Auch Apples neue Version von Siri ist bisher nicht der große Sprung.
Die Hersteller müssen mögliche Schwankungen in der Ausgabequalität von Sprachmodellen, klassische Automatisierungstechniken, Datenschutzfragen und Latenzzeiten jonglieren. Andere Unternehmen wie OpenAI oder Anthropic - auf dessen Modelle auch Amazon setzt - stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Sie wollen verstärkt Agenten jenseits klassischer Chatbots entwickeln. Ein Markt in dem auch Microsoft und Google aktiv sind.