Google erweitert seinen KI-Assistenten Gemini um Spotify-Funktionen. Der Schritt ist Teil einer breiteren Strategie zur Integration von Apps und deutet auf Googles Ambitionen im Bereich agentischer KI hin.
Nach Verknüpfung ihres Spotify-Kontos mit dem Google-Konto können Nutzer Gemini Befehle zur Musiksteuerung geben.
Wie Google mitteilt, kann der KI-Assistent Songs, Alben, Künstler und Playlists suchen und abspielen. Allerdings gibt es Einschränkungen: Die Funktion ist zunächst nur in englischer Sprache verfügbar und nicht in allen Gemini-Varianten nutzbar. Für das Abspielen einzelner Songs ist zudem ein Spotify Premium-Abo erforderlich.
Bestimmte Funktionen wie das Erstellen von Playlists bleiben dem KI-Assistenten verwehrt. Bei mehreren verknüpften Musikdiensten nutzt Gemini standardmäßig den zuletzt verwendeten Dienst, wenn kein spezifischer genannt wird.
Beim Datenschutz betont Google, dass Gemini nur mit ausdrücklicher Erlaubnis auf persönliche Inhalte in anderen Diensten zugreift. Bei der Interaktion werden Informationen an Drittanbieter weitergegeben, die diese nach ihren eigenen Datenschutzrichtlinien verwenden.
Nächster Schritt zu agentischer KI
Die Spotify-Integration reiht sich ein in eine Serie von App-Anbindungen. Google hatte bereits im September eine Workspace-Integration angekündigt, weitere Integrationen für WhatsApp, Google Home, Telefon und Nachrichten sollen folgen. Die Erweiterungen sind über Gemini Expansions einstellbar.
Der direkte Zugriff auf Tools, in diesem Fall die Musik-App Spotify, gilt als nächster Schritt auf dem Weg zur sogenannten agentischen KI, die auf Basis von Sprachmodellen, die Befehle entgegennehmen, auch Aktionen ausführen kann.
Googles älterer Assistant kann diese Apps, und noch mehr, zwar bereits ansteuern, ist aber nicht zu so umfangreichen Gesprächen fähig wie Gemini. Wie Google die technische Umsetzung des App-Zugriffs von Gemini realisiert, ob es sich also um eine neue, für eine neue Generation von KI-Agenten optimierte Lösung oder um die alte Lösung in der neuen App handelt, ist nicht bekannt.
Intern arbeitet Google Berichten zufolge an einem noch umfassenderen KI-Assistenten mit dem Codenamen "Jarvis". Dieser soll ähnlich wie das kürzlich von Anthropic vorgestellte "Computer Use" in der Lage sein, für Menschen entwickelte Bedienoberflächen ohne spezielle Integration zu steuern.