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In einer groß angelegten kontrollierten Studie untersuchte der MIT-Ökonom Aidan Toner-Rodgers die Auswirkungen des Einsatzes eines KI-Tools zur Unterstützung der Forschung in einem nicht namentlich genannten US-Unternehmen mit über 1.000 Forschern.

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Das Unternehmen entwickelt anorganische Materialien wie Molekülverbindungen, Kristallstrukturen, Gläser und Metalllegierungen für den Einsatz im Gesundheitswesen, in der Optik und in der industriellen Fertigung.

Die Forscher-Teams, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wurden, um das maßgeschneiderte KI-Tool zu nutzen, entdeckten 44 % mehr neue Materialien und reichten 39 % mehr Patentanmeldungen ein als die Teams, die bei ihrem Standard-Workflow blieben. Das KI-Tool kombiniert Graph Neural Networks mit Reinforcement Learning. Das neuronale Netz wurde mit Daten aus umfangreichen bestehenden Datenbanken wie dem Materials Project für Kristallstrukturen und der Alexandria Materials Database für Molekülstrukturen vortrainiert.

 

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Technisches Diagramm: KI-System zur Materialentdeckung mit GNN-Architektur, dreistufigem Training und Graph-Diffusions-Prozess.
Das KI-Tool durchläuft drei entscheidende Entwicklungsphasen: Vortraining mit bekannten Materialstrukturen, Feinabstimmung für spezifische Anwendungen und Reinforcement Learning basierend auf experimentellen Ergebnissen, um stabile Materialien zu generieren. | Bild: Toner-Rodgers

Die Forscher geben die gewünschten Materialeigenschaften in das neuronale Netz ein und das System schlägt neue Strukturen vor, die diese Eigenschaften haben könnten. Die Teams filtern dann potenzielle Fehlschläge heraus, versuchen die vielversprechenden Strukturen zu synthetisieren, testen sie in Experimenten und sogar in Prototypen von Endprodukten. Die Ergebnisse fließen zurück in das neuronale Netz, um dessen Vorhersagefähigkeiten zu verbessern.

Leistungsstarke Forscher profitieren am meisten von KI-Hilfe

Interessanterweise profitierten die leistungsstärksten Forscher des Unternehmens am meisten von der KI, während die leistungsschwächeren Wissenschaftler kaum Vorteile hatten. Toner-Rodgers vermutet, dass Top-Forscher ihr Fachwissen nutzen, um vielversprechende KI-Vorschläge zu priorisieren, während andere Ressourcen verschwenden, um falsch-positive Ergebnisse zu testen.

In einem Folge-Fragebogen berichteten die KI-nutzenden Forscher zudem von weniger Arbeitszufriedenheit, da das Tool einige der kreativeren Schritte in ihrer Arbeit übernommen hatte und die Wissenschaftler meist nur noch auswählen mussten, welche der vorgeschlagenen Materialien in die nächste Phase gebracht werden sollten.

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Zusammenfassung
  • Ein MIT-Ökonom untersuchte in einer kontrollierten Studie die Wirkung eines KI-Tools zur Materialforschung in einem US-Unternehmen mit über 1.000 Forschern, das anorganische Materialien für Gesundheit, Optik und Industrie entwickelt.
  • Die Teams, die das KI-Tool nutzten, entwickelten 44 Prozent mehr neue Materialien und reichten 39 Prozent mehr Patente ein. Das Tool kombiniert Graph Neural Networks mit Reinforcement Learning und wurde mit Daten aus dem Materials Project und der Alexandria Materials Database trainiert.
  • Die Studie zeigte, dass besonders leistungsstarke Forscher vom KI-Tool profitierten, während schwächere Wissenschaftler kaum Vorteile hatten. Allerdings sank die Arbeitszufriedenheit der KI-nutzenden Teams, da das System kreative Aufgaben übernahm.
Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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