Mit der neuen Beta-Funktion "Tasks" macht OpenAI einen weiteren Schritt, um ChatGPT zu einem KI-Begleiter zu machen, der Aufgaben im Namen der Nutzer:innen übernehmen kann.
OpenAI verpasst ChatGPT ein neues Feature, das ihn einem traditionellen digitalen Assistenten wie Google Assistant oder Siri annähern soll, allerdings mit fortschrittlicheren Sprachfähigkeiten. Mit "Tasks" können Nutzer:innen ChatGPT beauftragen, Erinnerungen oder wiederkehrende Anfragen zu einem späteren Zeitpunkt auszuführen.
Die Funktion wird ab sofort für zahlende Abonnent:innen von ChatGPT Plus, Team und Pro weltweit eingeführt. Kostenlose Nutzer:innen müssen sich vorerst gedulden - es ist noch unklar, ob und wann Tasks auch für sie verfügbar sein wird. Zunächst geht es darum, ausreichend Feedback zu sammeln.
Um Tasks zu verwenden, wählen Nutzer:innen im ChatGPT-Modell die Option "4o with scheduled tasks" aus. Anschließend teilen sie dem KI-Assistenten mit, was er wann erledigen soll. Das kann eine einmalige Erinnerung oder eine regelmäßige Aufgabe sein. OpenAI nennt folgende Tasks als Beispiel:
- Erinnere mich daran, dass mein Reisepass heute in 6 Monaten abläuft.
- Gib mir jeden Morgen um 7 Uhr den täglichen Wetterbericht für meine Region.
- Gib mir jeden Freitag eine Liste mit Dingen, die ich am Wochenende machen kann, abhängig davon, wo ich bin und wie das Wetter wird.
- Beginne meinen Tag mit täglichen Affirmationen um 7 Uhr morgens.
- Meine Kinder lieben Klopf-Klopf-Witze. Schicke mir jeden Abend um 18 Uhr einen, den ich ihnen vor dem Schlafengehen erzählen kann.
OpenAI
ChatGPT kann auch proaktiv Aufgaben auf Basis der Chatverläufe vorschlagen und Nutzer:innen entscheiden dann, ob sie diese annehmen möchten. Verwaltet werden die Tasks entweder direkt in den Chats oder über einen separaten Aufgabenmanager, der bis jetzt allerdings nur in der Web-Version verfügbar ist.
Bis zu 10 aktive Tasks gleichzeitig
Während der Betaphase ist die Anzahl der gleichzeitig aktiven Tasks auf 10 pro Nutzer:in beschränkt. Über den Abschluss einer Aufgabe informiert ChatGPT per Push-Benachrichtigung auf Desktop, im Browser und auf dem Smartphone.
Mit Tasks kann ChatGPT zwar künftig das Internet nach einem festgelegten Zeitplan durchsuchen, kontinuierliche Hintergrundsuchanfragen oder Käufe sind aber nicht möglich. Hin zu einem selbstständigen Agenten, der etwa den nächsten Urlaub bucht, ist also noch ein weiter Weg.
Über die letzten Monate wurde bekannt, dass das Unternehmen bereits an fortschrittlicheren Agentensystemen arbeitet. Eines davon hört auf den Namen "Operator" und soll in der Lage sein, eigenständig Code zu schreiben und Reisen zu buchen.
ChatGPT bewegt sich mit Funktionen wie Tasks immer mehr auf dem Terrain herkömmlicher Sprachassistenten wie dem Google Assistant, Apples Siri und Amazons Alexa, die sich alle nach und nach von unflexiblen, regelbasierten Systemen zu vielseitigen Begleitern auf Basis generativer KI entwickeln sollen. Bis jetzt zeigt sich allerdings, dass das aufgrund der Fehleranfälligkeit von Sprachmodellen eine schwierige Aufgabe ist.