Adobes neues Tool ermöglicht kurze Videos aus Text- und Bildeingaben. Das US-Unternehmen könnte seinen Standortvorteil durch die Creative Cloud ausspielen, doch die Konkurrenz ist groß.
Die öffentliche Betaphase startet jetzt nach einer begrenzten Testphase im Vorjahr. Firefly Video kann sowohl aus Text- als auch aus Bildeingaben oder beidem Videoclips von bis zu fünf Sekunden Länge in 1080p-Auflösung bei 24 FPS generieren. Nutzer:innen können über die Weboberfläche außerdem verschiedene Parameter wie Stil, Kamerawinkel, Bewegung und Aufnahmeabstand anpassen, um das Ergebnis zu verfeinern.
Adobe arbeitet eigenen Angaben zufolge an einem schnelleren "Ideation"-Modell mit geringerer Auflösung sowie an einer 4K-Variante, die in naher Zukunft verfügbar sein sollen.
Integration in Creative Cloud und neue Abo-Modelle
Die "Generate Video"-Funktion ist in Adobes Creative Cloud integriert. Nutzer:innen können somit nahtlos zwischen den verschiedenen Programmen wechseln und ihre generierten Videoinhalte in bestehende Projekte einbinden.
Um Zugriff auf die Premium-Funktionen von "Generate Video" und anderen Tools der Firefly-Suite zu erhalten, hat Adobe zwei neue Abo-Modelle eingeführt: Firefly Standard kostet 10,98 Euro pro Monat und bietet Credits für die Erstellung von 20 fünfsekündigen Videos und sechs Minuten Audio-Übersetzungen sowie unbegrenzten Zugriff auf die Bild- und Vektorfunktionen von Firefly. Das Firefly-Pro-Abo ist für 32,99 Euro pro Monat erhältlich und beinhaltet Credits für bis zu 70 Videos und 23 Übersetzungsminuten.
Training nur mit lizenzierten Inhalten
Adobe betont, dass das Firefly-Video-Modell ausschließlich mit lizenzierten Inhalten trainiert wurde und nicht auf Benutzerdaten zugreift. Damit soll sichergestellt werden, dass die generierten Videos ohne rechtliche Bedenken kommerziell genutzt werden können.
Mit Firefly Video erweitert Adobe sein Portfolio an KI-gestützten Werkzeugen für Kreative um ein längst überfälliges Werkzeug und macht es aus bestehenden Programmen dort zugänglich, wo sich Kund:innen ohnehin schon aufhalten. Als All-in-One-Lösung könnte Adobe unabhängig von der sehr guten Videoqualität mit seiner umfangreichen Creative Cloud einen Standortvorteil ausspielen, doch die Konkurrenz im KI-Videomarkt ist groß.
Neben OpenAIs Sora, Runway Gen-3 Alpha und Google Veo sind in jüngerer Vergangenheit vor allem chinesische Anbieter wie Kling, Vidu und MiniMax aufgetaucht. Um in seiner Schnittsoftware Premiere Pro Videos generieren zu können, hatte Adobe in der Vergangenheit unter anderem schon mit Runway zusammengearbeitet.