Google hat eine kostenlose Version seines KI-Programmierassistenten Gemini Code Assist für Einzelpersonen vorgestellt. Entwickler:innen erhalten monatlich bis zu 180.000 Code-Vervollständigungen und KI-gestützte Code-Reviews auf GitHub.
Gemini Code Assist für Einzelpersonen basiert auf dem Sprachmodell Gemini 2.0, wurde jedoch anhand realer Anwendungsfälle für die Programmierung optimiert. Die kostenlose Version von Gemini Code Assist ist in den IDEs Visual Studio Code und JetBrains verfügbar. Damit lassen sich direkt in der Programmierumgebung Codezeilen vervollständigen, von Grund auf generieren oder per Chatbot erklären.
Die direkte Integration bietet viele Vorteile gegenüber Chatoberflächen auf Websites wie ChatGPT oder Claude, da nicht andauernd Codeschnipsel zwischen Fenstern hin- und herkopiert werden müssen und der Assistent automatisch bestehenden Code im Kontext berücksichtigt.
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Gemini Code Assist für Einzelpersonen verfügt über ein Token-Kontextfenster mit Unterstützung für bis zu 128.000 Token im Chat, Gemini 2.0 verschlingt aber eigentlich bis zu zwei Millionen. Gerade bei professionelleren Codebasen könnte diese Beschränkung zu einem Flaschenhals werden.
Die Unterstützung für 22 weit verbreitete (Programmier-)Sprachen wie HTML, Python oder R hat Google bestätigt, die KI kann aber vermutlich auch mit weniger bekannten umgehen. Trotz offiziellem Support kann es jedoch beim Coding mit Sprachmodellen erfahrungsgemäß immer wieder dazu kommen, dass veraltete Bibliotheken importiert oder Funktionen falsch benannt werden – diese Angabe ist daher nicht sonderlich aussagekräftig.
KI-gestützte Code-Reviews auf GitHub
Gemini Code Assist für GitHub kann laut Google stilistische Probleme und Fehler erkennen und Codeänderungen vorschlagen. Das System unterstützt benutzerdefinierte Styleguides für Code-Reviews, die Teams in einer speziellen Datei im Repository definieren können.
Die Anmeldung unter codeassist.google erfordert ein Gmail-Konto. Wer erweiterte Funktionen wie Produktivitätsmetriken, Unterstützung für private Repositories oder Integrationen mit der Google Cloud benötigt, bezahlt im Enterprise-Tarif ab 54 US-Dollar monatlich.
Eine Studie von Google Cloud zeigte kürzlich, dass bereits mehr als 75 Prozent der Entwickler:innen zumindest teilweise auf KI bei ihren täglichen Aufgaben setzen. Kein Wunder also, dass das Start-up Anysphere mit ihrem KI-gestützten Fork von VS Code namens Cursor zum schnellstwachsenden SaaS überhaupt wurde.
Schon jetzt haben Entwickler:innen ein breites Angebot von Codingassistenten zur Auswahl. Google erhofft sich jetzt jedoch vor allem durch das großzügige Kontingent an kostenlosen Nutzungen einen Wettbewerbsvorteil.