Anthropic erhält frisches Kapital in Milliardenhöhe. Die Bewertung des KI-Unternehmens steigt damit auf 61,5 Milliarden Dollar. Das Geld soll in Forschung, Infrastruktur und die internationale Expansion fließen.
Das KI-Unternehmen Anthropic hat eine Series-E-Finanzierungsrunde in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar bei einer Post-Money-Bewertung von 61,5 Milliarden Dollar abgeschlossen.
Wie Anthropic mitteilt, wurde die Runde von Lightspeed Venture Partners angeführt. Zu den weiteren Investoren gehören unter anderem Bessemer Venture Partners, Cisco Investments, D1 Capital Partners und Fidelity Management & Research Company.
Zuvor hatten Google (drei Milliarden) und Amazon (acht Milliarden) zusammen rund elf Milliarden US-Dollar in Anthropic investiert. Allerdings sind die Investitionen der großen Cloud-Konzerne an die Bedingung geknüpft, dass Anthropic seine Modelle bei ihnen trainiert und betreibt. Ein Teil der Investition wird also wieder in Umsatz umgewandelt. So fördert Big Tech das eigene Cloud-Wachstum.
Anthropic ist OpenAIs größter Start-up-Konkurrent
Im Gegensatz zu OpenAI, das sich zunehmend auch als Anwendungsentwickler betätigt und mit zahlreichen Start-ups konkurriert, versteht sich Anthropic auch als B2B-Unternehmen, das Technologie bereitstellt.
In der Finanzierungsankündigung hebt Anthropic beispielsweise den Softwareentwickler Replit hervor, der mit der von Claude angetriebenen Agentenfunktion eine Verzehnfachung seines Umsatzes erwartet.
Nach Angaben von Anthropic setzen insbesondere Claude 3.7 Sonnet und Claude Code neue Maßstäbe bei den Programmierfähigkeiten – ein Bereich, in dem das Unternehmen in den kommenden Monaten weitere Fortschritte erzielen will. Sonnet 3.7 ist noch stärker auf Code optimiert als die Vorgängermodelle.
Darüber hinaus treibt Anthropic die Integration seiner KI in Verbraucherprodukte voran. So kommt Claude inzwischen auch in Amazons Alexa+ zum Einsatz und soll damit Millionen von Haushalten und Prime-Mitgliedern Zugang zu fortschrittlichen KI-Fähigkeiten ermöglichen.
Auch Großkonzerne setzen auf die Technologie: Thomson Reuters verwendet Claude in seiner Steuerplattform CoCounsel, während der Pharmakonzern Novo Nordisk mit Claude die Erstellung klinischer Studienberichte von zwölf Wochen auf angeblich zehn Minuten reduzieren konnte.
Trotz des schnellen Wachstums schreibt Anthropic, wie auch OpenAI und andere KI-Modellunternehmen, noch hohe Verluste.