OpenAI will mit hochpreisigen KI-Agenten den nächsten großen Umsatzsprung schaffen. Für PhD-Level-Forschungsassistenten sollen Kunden bis zu 20.000 Dollar monatlich zahlen. Das Unternehmen würde damit neue Maßstäbe bei der Preisgestaltung für KI-Dienste setzen.
Laut einem Bericht von The Information, das sich auf Informationen an Investoren bezieht, plant OpenAI die Einführung von KI-Agenten in drei Preiskategorien: Einfache Agenten für "high-income knowledge workers" sollen 2.000 Dollar pro Monat kosten, während Entwickler-Agenten mit 10.000 Dollar und PhD-Level-Forschungsassistenten mit 20.000 Dollar monatlich zu Buche schlagen sollen.
Die hohen Preise begründen sich durch die erwartete Wertschöpfung: Die Agenten sollen Aufgaben übernehmen können, für die Unternehmen sonst hoch bezahlte Spezialisten einstellen müssten.
Die günstigeren Agenten könnten etwa Verkaufsleads sortieren und bewerten. Die mittlere Preiskategorie zielt auf Coding-Assistenten für erfahrene Softwareentwickler ab. Die teuerste Kategorie könnte komplexe wissenschaftliche Fragen bearbeiten.
OpenAI erwartet dem Bericht zufolge, dass diese Agenten-Produkte künftig 20 bis 25 Prozent zum Gesamtumsatz beitragen werden. Investor SoftBank hat sich bereits verpflichtet, in diesem Jahr drei Milliarden Dollar für OpenAI-Agenten auszugeben.
Selbst ChatGPT Pro soll nicht profitabel sein
Die hohen Preise sollen OpenAI bis 2030 auf den Pfad der Profitabilität führen. Bis dahin plant das KI-Labor weiter mit hohen Verlusten.
Preiserhöhungen tun dafür offenbar Not: Selbst das aktuelle Premium-Angebot ChatGPT Pro für 200 Dollar monatlich ist laut OpenAI-CEO Sam Altman nicht profitabel. Altman deutete an, dass 20 bis 30 Prozent der Pro-Nutzer aufgrund ihrer intensiven Nutzung zukünftig höhere Preise zahlen sollen.
Dazu passt, dass OpenAI über ein flexibleres, nutzungsbasiertes Preismodell nachdenkt. Anfang März stellte CEO Sam Altman ein Konzept vor, bei dem der bisherige 20-Dollar-Tarif in Credits umgewandelt werden soll, die dann für einzelne Features wie Deep Research, o1 oder GPT-4.5 ausgegeben werden können. Das Feedback der Community war jedoch verhalten - viele Nutzer warnten vor einer "Credit-Anxiety", bei der die Nutzer aus Sorge um ihre verbleibenden Credits den Dienst weniger nutzen würden.